Eve Silver: Jump - Das Spiel 1 (Buch)

Eve Silver
Jump
Das Spiel 1
(Rush)
Übersetzung: Alice Jakubeit
FJB, 2014, Paperback mit Klappenbroschur, 416 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-8414-2158-6

Von Christel Scheja

Autorinnen von Jugendromanen lassen sich eine Menge einfallen, um ihre Leserschaft zu begeistern. Im Moment stehen ganz offensichtlich actionreiche Geschichten mit phantastischem Flair hoch im Kurs. Aber wenn man genauer hinsieht, dann stehen doch ganz andere Dinge im Mittelpunkt: Der Schritt ins Erwachsenenleben und vor allem die erste Liebe. Das ist auch bei „Jump“ nicht anders, dem ersten Band von „Das Spiel“.

 

Miki Jones ist eine ganz normale Highschool-Schülerin. Sie hat viele Freunde und Bekannte, schlägt sich so gut sie kann durchs Leben und versucht Spaß zu haben. Umso mehr freut sie sich, als Luka, ein alter Freund von früher, in ihre Jahrgangsstufe zurückkehrt. Doch eines Tages verunglückt das Mädchen schwer. Eigentlich müsste es tot sein, aber Miki findet sich an einem seltsamen Ort wieder. Von nun an ist sie Teil eines gefährlichen Spiels, in dem sie gegen seltsame Außerirdische kämpfen muss. Zwar darf sie dann immer wieder in ihren Alltag zurückkehren, aber das ist wohl auch nur von bestimmter Dauer. Denn wann immer sie im Spiel so schwach wird, dass sich ihr Armband rot färbt, dann ist das auch das Ende im realen Leben. Jackson, der Anführer ihrer Gruppe, scheint noch wesentlich mehr zu wissen, aber der attraktive Teamleiter schweigt eisern, auch als sich zwischen ihm und Miki romantische Gefühle entwickeln.


Eve Silver verbindet in ihrem Roman zwei Bereiche, die junge Leser kennen und vermutlich auch schätzen: den Freundeskreis aus der Schule und die Aktivitäten, die man mit diesen unternehmen kann, verbunden mit den vielfältigen Mechanismen der Videospiele. Heraus kommt ein Roman für Jugendliche, der erst klassisch in einem bekannten Lebensumfeld beginnt, damit die Heldin vorgestellt werden kann, aber schon bald verändert sich das zu einem actionreichen Szenario, in dem sich die Figuren Level für Level weiter hoch kämpfen dürfen, um nach und nach immer mehr Informationen über das zu sammeln, mit was sie es zu tun bekommen. Dazwischen gibt es immer wieder Momente, gerade im Alltag, in dem die jungen Helden Luft holen, das Erlebte verarbeiten und auch romantische Gefühle zueinander entwickeln können.

Die Geschichte ist durchaus flott erzählt, bietet viele dramatische Momente, aber man merkt schon, auf was der Schwerpunkt der Autorin eigentlich liegt, denn der Hintergrund wird eigentlich nur in den Grundzügen umrissen, die Bedrohung durch die Aliens bleibt auf einem eher niedrigen und überschaubaren Niveau. Letztendlich gibt die Handlung den persönlichen Befindlichkeiten den Vorzug, was mit Sicherheit auch im Interesse des Zielpublikums liegt.

Alles in allem ist „Jump“ ein durchaus lesbarer Roman mit Abenteuer und Action, der aber auch bewusst seinen Schwerpunkt auf Gefühle und Gedanken legt, um vor allem romantisch veranlagte Leserinnen zufriedenzustellen.