iZombie 1: Tote leben länger (Comic)

iZombie 1
Tote leben länger
(The House of Mystery Halloween Annual 1, iZombie 1-5)
Autor: Chris Roberson
Zeichnungen: Michael Allred
Übersetzung: Gerlinde Althoff
Panini, 2015, Paperback, 148 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-95798-559-0

Von Christel Scheja

Im deutschen Fernsehen hat gerade eine kleine aber ungewöhnliche Serie die Herzen der Zuschauer für sich gewinnen können, die das Zombie-Thema auf unterhaltsame und unblutige Weise aufbereitet. Dort arbeitet Liv Moore, eine junge Doktorandin, in der Gerichtsmedizin. Seit sie in einen Zombie verwandelt wurde, sitzt sie dort an der Quelle für ihre wichtigste Nahrung - was aber auch immer wieder dazu führt, dass sie zur Lösung kniffliger Mordfälle beiträgt.

 

Etwas schwieriger hat es da Gwen Dylan. Sie hat sich mit ihrem Zombie-Dasein arrangiert, indem sie sich als Totengräberin durchschlägt. Auch diejenigen, die um ihr Geheimnis wissen, sind nicht ganz normal: der eine nimmt Wergestalt an, und die beste Freundin ist seit vierzig Jahren tot - aber immer noch als Geist aktiv.

Zu Halloween begegnen sie einem seltsamen Mann, nur kurze Zeit später ernährt sich Gwen ausgerechnet von dessen Opfer. Und als sie sich auf die Suche macht, herauszufinden, warum der Mann sterben musste, entdeckt sie nicht nur überraschende Wahrheiten über den Toten, sonder erfährt auch mehr über sich selbst und ihr Wesen. Der Täter ist nämlich überraschend geständig und hilft ihr sogar dabei, sich und die Welt, in der sie seit ihrer Verwandlung lebt, besser zu verstehen, indem er ihr eines seiner größten Geheimnisse verrät.

Denn in der Welt, in der sie lebt, gibt es mehr ungewöhnliche Wesen als sie denkt, und alle sind durch die Tatsache miteinander verbunden, dass ihre beiden Seelen, Ober- und Unterseele, nicht mehr so eins sind, wie sie sein sollten.


„iZombie“ verbindet nicht nur in der Fernsehserie Drama und Comedy miteinander, auch der Comic lebt durch die Mischung aus Horror, Action und Mystery, die mit humorvollen Momenten kombiniert werden. Denn Gwen ist vom Charakter her etwas anders als ihre Filmschwester, weitaus einfacher gestrickt und von bodenständigem Charakter. Bemerkenswert ist, dass sie ihren neuen Zustand eigentlich problemlos akzeptiert und sich kaum Gedanken macht. Da sie manchmal etwas schwer von Begriff ist, tappt sie auch schon einmal gerne in Fettnäpfchen.

Zunächst hat man auch nur das Gefühl, auf Einzel-Episoden zu stoßen, tatsächlich sind die Geschichten aber enger miteinander verbunden als man denkt und bilden einen interessanten roten Faden, der auf unterhaltsame Art und Weise in die Mythologie der Serie einführt. So erfährt man, wie die übernatürlichen Wesen in „iZombie“ funktionieren, ohne sich zu langweilen, die Geschichte wird so auch ohne Kenntnis der Serie selbst verständlich.

Das macht schon „Tote leben länger“, der erste Band der „iZombie“-Serie zu einer spannenden Graphic Novel, die man auch ohne Vorkenntnisse genießen kann, ja, die sogar Lust auf die Serie im Fernsehen macht - etwas, das man sehr selten findet.