Michael Scott: Lost Stories - Die Geheimnisse des Nicholas Flamel (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 04. November 2015 09:52
Michael Scott
Lost Stories - Die Geheimnisse des Nicholas Flamel
Übersetzung: Ursula Höfker
Titelillustration von Max Meinzold
cbj, 2015, Taschenbuch, 160 Seiten, 6,99 EUR, ISBN 978-3-570-40299-3 (auch als eBook erhältlich)
Von Christel Scheja
Eigentlich ist der Zyklus um „Die Geheimnisse des Nicholas Flamel“ schon lange abgeschlossen; das Universum bietet aber durch seine zahlreichen Figuren und nicht erzählten Hintergrundgeschichten eine Menge Raum für weitere Erzählungen, wie sich nun an dem Zusatzband „Lost Stories“ zeigt.
„Der Tod der Johanna von Orleans“ ist eine unumstößliche historische Tatsache. Aber wie kommt es dann, dass die Jungfrau es geschafft hat, zu einer der Unsterblichen zu werden und bis heute zu überleben? Nun, darauf gibt es endlich eine Antwort - durch die Aufzeichnungen eines englischen Adligen, der an besagten Tag mit dabei war.
„Billy the Kid und die Vampire von Las Vegas“ erzählt von dem Kampf, den der ehemalige Revolverheld gegen die Blutsauger führt. Schnell merkt er, dass er nicht alleine weiterkommt, denn die Feinde haben sich in der Stadt des Glücksspiels schon zu gut festgesetzt und nehmen Positionen ein, von denen aus die quasi alles kontrollieren…
In „Der wahre Kern der Geschichte“ plaudert der Autor aus dem Nähkästchen und erzählt mehr über die Entstehung und die Hintergründe, die manche Details seiner Saga haben. Dazu kommt noch das Lexikon, das bereits in den Romanen enthalten war.
Für Komplettsammler und Fans der Saga um „Das Geheimnis des Nicholas Flamel“ ist „Lost Stories“ sicherlich interessant, als Einstieg aber denkbar ungeeignet, da die beiden Erzählungen eigentlich nur zu verstehen sind, wenn man die Figuren und die Geschehnisse kennt und daher weiß, warum die Figuren so handeln. Während „Der Tod der Johanna von Orleans“ eher eine stimmungsvolle Vignette ist, besitzt die novellenlange zweite Story doch ein paar Wendungen, die die Handlung überraschend spannend machen. Allerdings merkt man auch, dass die Geschichten ihrer Länge entsprechend nicht unbedingt sehr tiefschürfend sind und kaum mehr als das verraten, was man bereits weiß.
Interessant ist vor allem das Interview mit Michael Scott, in dem er doch einiges mehr über seine Idee und die Entwicklung der Geschichte verrät. Doch gerade das sollte man auch erst nach der Beendigung der Saga lesen.
Alles in allem erweist sich „Lost Stories“ so als interessante Ergänzung zu „Die Geheimnisse des Nicholas Flamel“, die vor allem Fans gefallen dürfte, die noch nicht genug von dem Universum bekommen können. Man verpasst allerdings auch nichts, wenn man auf die Sammlung verzichtet, denn wirklich neue Enthüllungen enthält nicht einmal das Interview mit Michael Scott.