Mark Brandis 28: Die Zeitspule 1 & 29: Die Zeitspule 2 (Hörspiel)

Nikolai von Michalewsky (Buch) & Balthasar von Weymann (Skript)
Mark Brandis 28 & 29
Die Zeitspule
Sprecher: Michael Lott, Wolf Frass, Dorothea Hagena, Gerhart Hinze u.a.
Folgenreich, 2014, je 1 CD, 60 bzw. 49 Minuten, je ca. 9,99 EUR

Von Irene Salzmann

Der Staub des pulverisierten Asteroiden Ikarus (Folge 26) in der Erdatmosphäre löste einen Klimawandel aus, der zu Missernten führte. Es gelang Mark Brandis zwar, ein geheimes Depot Lebensmittel auf dem Merkur zu finden, sodass die ressourcenlose Stadt Metropolis vor der drohenden Hungersnot gerettet werden konnte (Folge 27), doch damit wurde das Problem nur aufgeschoben.

Was dringend benötigt wird, sind Pflanzen, die auch bei geringem Sonnenlicht Erträge liefern. Ein längst verstorbener Wissenschaftler hatte einst eine entsprechende Getreideart entwickelt, aber die Formel gilt als verschollen. Unter dem Deckmantel, Informationen zu suchen, beginnt Mark eigene Recherchen, wird dann jedoch entführt und mit dem Leben seiner Frau Ruth erpresst.

Auf dem Ikarus befand sich noch ein zweites Artefakt - Alien-Technologie -, das der Erpresser in seinen Besitz bringen will. Notgedrungen muss Mark gehorchen und sich auf die Suche begeben, bei der er zwischen die Fronten gerät, denn ein alter Feind ist ebenfalls an dem Objekt interessiert.


Die Katastrophe, die die Erde getroffen hat, wird in dieser Doppelfolge zum Nebenthema. Um den Zuhörer nicht mit den Problemen der Folge 27 zu langweilen, wird ein loser Faden aus Folge 26 aufgegriffen. In jener Story schaffte es der Titelheld, ein wertvolles Stück Alien-Technologie vor einem skrupellosen Verbrecher zu bewahren und es außerdem vor dem Zugriff der irdischen Machtblöcke in Sicherheit zu bringen. Auf dem Ikarus hat sich allerdings noch ein weiteres Artefakt befunden, auf das nun die Jagd beginnt.

Im ersten Teil von „Die Zeitspule“ werden die Rahmenbedingungen dafür geschaffen, dass Mark Brandis sich im Geheimen auf die Suche nach dem Objekt begibt. Es wird viel geredet, wobei seine Charakterisierung im Mittelpunkt steht. Selten erlebte man ihn so emotional: die Verzweiflung über die Ressourcenknappheit, die sich auch auf die ihm unterstehenden Rettungsschiffe auswirkt, die Verärgerung über die eingeschränkten Zugriffsrechte auf brisante Daten, die Angst um seine Frau und so weiter. Sprecher Michael Lott durfte sich einmal so richtig austoben.

Der zweite Teil wartet mit mehr Action auf, denn Mark konnte mittlerweile Helfer finden, sodass sich das Ungleichgewicht in der Beziehung zu seinem Erpresser langsam auszubalancieren beginnt. Allerdings erlebt er in der Versuchsanlage in der Antarktis eine ganz, ganz böse Überraschung.

Die Doppelfolge ist gelungen inszeniert worden. Die überzeugenden Sprecher und die passende Sound-Kulisse unterstützen den spannenden Plot, sodass man einmal mehr gut unterhalten wird.