Elfquest - Abenteuer in der Elfenwelt 3 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 15. Oktober 2015 08:42
Elfquest - Abenteuer in der Elfenwelt 3
Autoren: Wendy und Richard Pini
Zeichnungen: Wendy Pini
(The Complete Elfquest, Vol. 2, Teil 1, 2014)
Aus dem Englischen von Andreas C. Knigge
Popcom, 2015, Hardcover, 372 Seiten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-8420-1182-2
Von Christel Scheja
Die Neuveröffentlichung vom „Elfquest - Abenteuer in der Elfenwelt“ geht weiter. Auch den zweiten Originalband hat Tokyopop geteilt. So erscheint in der deutschen Fassung nur die Miniserie „Siege at Blue Mountain“, die Nachfolgeserie „Kings of the Broken Wheel“ wird erst in einem vierten Band folgen. Die Saga wird weiterhin in Schwarzweiß veröffentlicht, um sie in ihrer ursprünglichen Fassung zu präsentieren.
Gut zwei Jahre sind vergangen, seit die Elfen den Palast der Hohen von den Trollen zurückerobert haben. Die Go-Backs bewachen ihn weiterhin, Rajek versucht zusammen mit Ekuar durch Timmain die Geheimnisse der Ahnen zu ergründen und weitere magische Macht zu erlangen.
Schnitter und seinen Stamm aber zieht es zurück in den Wald. Sie lassen sich unweit des Verbotenen Hains nieder, weil er den besten Schutz vor den Menschen bietet und sehr wildreich ist. Allerdings ist sich der junge Häuptling bewusst dass der Frieden nicht für immer dauern kann. Das zeigt sich, als das jüngste Stammesmitglied - Tauglanz’ Sohn - ausgerechnet von Aroree entführt wird, die zuvor noch von Veränderungen im Blauen Berg erzählt hat, einen Wandel unter den Gleitern, der nichts Gutes verheißt. So ist klar, dass sich der Stamm erneut mit der Winnowill und ihren dunklen Plänen auseinander setzen muss. Als ein Teil der Gruppe auszieht, um das Kind zurückzuholen und die Unterstützung von Nonna und Adar sucht, setzen sich auch an anderen Orten düstere Geheimnisse in Gang, die nicht absehbare Folgen für die Elfen haben werden.
Wendy Pini mag es vielleicht anfangs nicht so geplant haben, aber im Nachhinein erweist sich, dass es eine gute Idee war, Winnowill am Leben zu lassen und sie nun zur neuen großen Antagonistin der Serie zu machen. Doch zuvor erfahren die Leser erst einmal, wie es ihren Helden weiter ergangen ist. Etwas mehr als zwei Jahre sind vergangen, die auch ihre Spuren hinterlassen haben - wenn auch in Kindern, die später noch eine besondere Bedeutung erlangen werden, und wenn auch nicht in dieser Geschichte.
Die Ereignisse werden logisch weiter gesponnen und bauen auf dem, was man bereits kennt auf. Etwas ist im Blauen Berg im Busch, dies merken Schnitter und seine Freunde bereits, als sie die Zuflucht der Gleiter betreten, Zudem setzen sich auch andere Figuren in Gang, die später entscheidende Rollen spielen werden.
Es geht letztendlich nicht nur um die Rettung eines Kindes und Stammesmitglieds, sondern am Ende um viel, viel mehr. Und das wird in einer sehr lebendigen Geschichte erzählt, die so vielen Figuren wie möglich Raum gibt, sich weiter zu entwickeln. Dabei setzt die Künstlerin auch auf Alltäglichkeiten und nicht nur dramatische und Weltbewegende Ereignisse. Und letztendlich ist dies nur der Auftakt, das kleine Abenteuer, bevor es für alle richtig losgeht.
Vor allem diejenigen, die stark in ihrer jeweiligen Magie sind, werden auf harte Proben gestellt. Aber auch die Wolfsreiter müssen lernen, dass nicht alle Menschen Feinde sind und es manchmal wichtig ist, einander die Hand in Freundschaft zu reichen.
Die Geschichte lebt von den vielseitigen Themen, die die Pinis auch in dieser Miniserie ansprechen. Zwar ist manches vorhersehbar, aber die sympathischen, vielschichtigen Figuren machen Vieles wieder wett, so dass der Lesespaß gewahrt bleibt.
Die Extras bestehen aus den Titelbildern der Originalausgabe und erstmals auch Zeichnungen, die bekannte deutsche Zeichner als Hommage an die Saga gestaltet habe.
Alles in allen lohnt es sich auch diesmal einen Blick in die Neuauflage von „Elfquest“ zu werfen. Die Serie präsentiert sich auch erneut in der ursprünglichen Form, so wie sie erstmals erschien, und erlaubt dem deutschen Fan, die Zeichnungen erstmals ohne die Kolorierung zu genießen.