X-Men Sonderband 2: Geister (Comic)

Brian Wood
Gespenster
X-Men Sonderband 2
(X-Men (2013) 7-12: Muertos, Part 1-3 + Ghosts, Part 1-3, 2013/2014)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration von Terry Dodson
Zeichnungen von Terry Dodson, Barry Kitson, Kris Anka, Clay Mann u.a.
Panini, 2014, Paperback, 132 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-95798-039-4

Von Irene Salzmann

Ana Cortez ist reich und will noch mehr, nämlich Macht und die Auseinandersetzung mit den X-Men. Sie lässt sich das Bewusstsein von Yuriko Oyama alias Lady Deathstrike injizieren, um sich deren Fähigkeiten zunutze zu machen. Da jedoch ihr erster Versuch, das Anwesen der X-Men zu überfallen und Karima Shapandar zu töten, fehlschlägt, holt sie sich Verstärkung.

Tatsächlich gelingt es Typhoid Mary, alle Daten über Arkea und eine Lebensprobe dieses gefährlichen Wesens zu stehlen. Allerdings wird die Probe von Arkeas Bruder John Sublime unbrauchbar gemacht. Das hält Ana und Mary nur kurz auf, denn an der Stelle, an der der Meteor, der Arkea trug, einschlug, finden sie eine lebende Probe und die von Thor verbannte Amora alias Enchantress. Die drei beschließen, eine Schwesternschaft zu bilden, denn jede von ihnen verspricht sich viel davon, wenn sie etwas von Arkea in sich aufnehmen. Es ist jedoch Yurikos Vertraute Reiko, die durch einen unglücklichen Zufall von Arkea übernommen und kontrolliert wird.

Sofort übernimmt Arkea das Kommando und aktiviert nicht nur Sentinels, sondern sie holt auch Selene alias Black Queen und Madelyn Prior von den Toten zurück, um noch mehr mächtige Personen gegen die X-Men einsetzen zu können. Diese sind der Spur ihrer Gegner gefolgt, um Arkea ein weiteres Mal unschädlich zu machen…


Der zweite „X-Men“-Sonderband wartet wieder mit geballter Frauen-Power auf, sowohl auf Seiten der Titelhelden als auch ihrer Gegner. Brian Wood hat die Story grandios inszeniert, denn die Heroinnen schlagen nicht blindlings zu, sobald sich eine Gelegenheit bietet, sondern sie beobachten die Feinde, um herauszufinden, wer genau hinter dem Angriff auf Karima steckt und welche Ziele er verfolgt, damit die neue Schwesternschaft durch planvolles Vorgehen zu Fall gebracht werden kann. Aufgrund dessen vermag zwar Arkea - und nicht nur sie - zurückzukehren, doch die X-Men sind nun besser gewappnet und stellen ihre Mitglieder an allen sich abzeichnenden Fronten auf.

Die Story ist glaubwürdig und überzeugt durch die Voraussicht der Protagonistinnen, die anders als ihre männlichen Kollegen Muskelspiele vermeiden, wenngleich sie genauso hart zuschlagen können, wenn es erforderlich ist. Sie agieren subtil, und das gefällt. Sogar die Beweggründe der Gegnerinnen sind nachvollziehbar, ebenso das Entsetzen vor allem von Ana, als sie begreift, worauf sie sich eingelassen hat. Selten hat ein männlicher Autor Frauen so gut charakterisiert! Und die Weichen für packende weitere Entwicklungen wurden ebenfalls nebenbei gestellt, denn mit Selene und Madelyn Prior, dem Klon von Jean Grey, sind zwei Personen ins Spiel gebracht worden, die noch eine offene Rechnung mit den X-Men begleichen wollen.

Auch die Illustrationen erfreuen das Auge, denn die Figuren sind unter anderem von Terry Dodson realistisch-idealistisch gezeichnet und die Hintergründe detailreich. Die passende Kolorierung rundet auf gefällige Weise ab. Besonders zu erwähnen ist, dass trotz mehrerer Zeichner ein einheitliches Bild gelungen ist, denn es gibt keine auffallenden stilistischen Abweichungen. Das Cover ist repräsentativ für den Inhalt.

„X-Men“-Sonderband 2, „Gespenster“, bietet eine abgeschlossene Geschichte in sechs Teilen, die vom Plot und den Zeichnungen her absolut überzeugt und gefällt. Ein Top-Band, den man nur empfehlen kann!