Batman Collection: Jim Aparo 4 (Comic)

Batman Collection: Jim Aparo 4
(The Brave and the Bold 138-145, 147-151, Detective Comics 437, 438)
Autor: Bob Haney u.a.
Zeichnungen: Jim Aparo
Übersetzung: Marc-Oliver Frisch
Panini, 2015, Paperback, 276 Seiten, 24,99 EUR, ISBN 978-3-95798-462-3 (auch als Hardcover erhältlich, 39,00 EUR)

Von Frank Drehmel

Obgleich im Laufe vieler Jahrzehnte zahlreiche Zeichner und Autoren das Bild des Dunklen Ritters jeweils dem Zeitgeist anpassten oder sogar visuelle und erzählerische Entwicklungen vorwegnahmen beziehungsweise eigene Maßstäbe setzten, widmet sich dieser Band wiederum und zum vierten Mal der zeichnerischen Arbeit Jim Aparos. Dabei liegt der Fokus erneut auf den „The Brave and the Bold“-Team-ups, also den Geschichten, in denen Batman mit wechselnden Partnern gegen neue und alte Schurken des DC-Universums ins Feld zieht.

So muss er mit Mister Miracle an seiner Seite auf der Insel Trond-Hag gegen einen frankophilen Bösewicht namens Cosimo und dessen Meister antreten, kämpft gemeinsam mit Hawkman gegen einen galaktischen Kopfgeldjäger, dem Ehre und Gewissen so wichtig sind, dass es rätselhaft ist, weshalb er ausgerechnet Commissioner Gordon umlegen will, oder er befreit zusammen mit Wonder Woman die Tochter eines Forschers aus den Klauen Dimitrios’, eines superreichen griechischen Reeders, der einen ganz eigenen Themenpark sein Eigen nennt. In weiteren Geschichten verschafft Batman Schulter an Schulter mit Black Canary, Aquaman, Jack Ryder alias Creeper – einer meiner persönlichen Favoriten –, Green Arrow, Phantom Stranger, Supergirl, Plastic Man, den Teen Titans und Flash der Gerechtigkeit Geltung. So illuster seine Mitstreiter, so vielschichtig ihre Gegner: vom mehr oder weniger psychopathisch-gierigen Ottonormal-Ganoven über den Joker bis hin zu Dr. Light geben sich die Schurken die Klinke in die Hand, nur um zu erleben, wie ihre abgedrehten, größenwahnsinnigen oder perfiden Pläne ein ums andere Mal vereitelt werden.

Auch im vierten Band resultiert der Comic-Spaß einerseits selbstredend aus dem dynamischen, stilistisch prägnanten und – verglichen mit heutigen Batman-Titeln – bunt-schrillen Artwork Aparos sowie des Koloristen Jerry Serpes, andererseits aus den trasig-kruden Geschichten mit ihren markigen Hardboiled-Texten, den abstrusen Settings und den tiefen, tiefen Logiklöchern. Statt hobbypsychologisierender Kopfcomics und Grim’n’gritty-Look bis an die Grenze der Depressivität bieten die Storys quietschbunte, grelle und geradezu gedankenlose Comic-Unterhaltung für Leser, die ihre Helden nicht infrage stellen wollen und in deren heiler Gedankenwelt das Böse niemals triumphiert.

Fazit: Bunte, lebendige Comic-Unterhaltung aus einer Zeit, in der sich Helden und Schurken nicht nur anhand ihrer (Spandex)-Kostüme unterschieden.