Vampire Diaries 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 19. Juli 2015 15:54

Colleen Doran, B. Clay Moore, Sean E. Williams, Leah Moore & John Reppion
Vampire Diaries 2
(Vampire Diaries 5-9, 2014/2015)
Aus dem Amerikanischen von Joachim Körber
Zeichnungen von Dennis Calero, Coleen Doran, George Cambadais u.a.
Panini, 2015, Paperback mit Klappenbroschur, 168 Seiten, 19,99 EUR ISBN 978-3-95798-565-1,
Von Christel Scheja
Wie schon in der ersten in Deutschland erschienenen Graphic Novel zu „Vampire Diaries“ wird auch in der zweiten keine durchlaufende Geschichte erzählt, sondern eine Vielzahl kleiner Episoden aus Vergangenheit und Gegenwart, in denen zumeist die Salvatore-Brüder die Hauptrolle spielen. Es scheint den Autoren dabei Vergnügen zu bereiten, vor allem die dunklen Seiten der beiden hervorzuheben.
In der Zeit des Ersten Weltkrieges genießt Stefan Salvatore das Leben und die Liebe eines jungen Mädchens, das sich sogar von ihm verwandeln lässt. Als er ihrer jedoch überdrüssig wird, sperrt er die Unsterbliche tief in einem Bergwerk ein, was nicht ohne Folgen bleibt. Denn als der Schacht fast genau hundert Jahre später wieder geöffnet wird, ist „Die irre Maud“ nur noch von einem Ziel beseelt: sich zu rächen.
Damon und Elena entdecken in einem vergessenen Raum des Salvatore-Hauses die Überreste einer jungen Frau und ein Buch, durch das sie ihre traurige Geschichte und mehr über das Geheimnis, das „In einem dunklen Spiegel“ lauert.
„Brennende Liebe“ spielt eine große Rolle, als eine Cheerleaderin durch ein vermeintliches Unglück aus dem Leben gerissen wird. Es gibt interessante Spuren zu den üblichen Verdächtigen, aber Elena hat das Gefühl, dass die Wahrheit eine ganz andere ist und macht sich mit ihren Freunden daran, die Wahrheit heraus zu finden.
Können die Freunde auch mehr über „Die Beste von Blue Mountain“ herausfinden und sich dem „Tag des Jägers“ stellen?
Dies sind nur einige, der manchmal nur acht bis zehn Seiten umfassenden Geschichten, die aus diesem Grund nur selten etwas mehr in die Tiefe gehen können. Man merkt deshalb sehr deutlich, dass die Macher zwar versuchen, die Dynamik der Figuren untereinander ebenso wie die Atmosphäre der Teenie-Horror-Saga einzufangen, aber nicht wirklich über die Erkenntnisse hinausgehen, die dort getroffen wurden.
Die Figuren bleiben erstaunlich blass und sind auf ihre typischsten Eigenschaften reduziert. Colleen Doran gelingt es noch am besten, die lockere Atmosphäre der Fernsehserie einzufangen, während andere Geschichten regelrecht verkrampft wirken, gerade wenn es darum geht, die dunklen Seiten der Vampire aufzuzeigen. Inhaltlich plätschern die meisten Geschichten dahin, spielen mit dem Geplänkel der Figuren und lassen nicht wirklich Spannung oder Atmosphäre aufkommen. Nur „In einem dunklen Spiegel“ durchbricht ein wenig das Schema und beeindruckt mit einer stimmungsvollen Geschichte, die auch nach dem Lesen noch für einen Moment nachwirken darf.
Die Zeichnungen sind sehr unterschiedlich. Einige Künstler drücken den Figuren ihren eigenen Stil auf, andere lassen die Gestalten wie Karikaturen wirken. Wieder andere versuchen zwar die Schauspieler zu treffen, schaffen das aber nur auf wenigen Panels.
Alles in allem erweist sich „Vampire Diaries“ als recht durchwachsene Sammlung ohne besondere Überraschungen für die Leser. Leider kommt auch nur selten die richtige Atmosphäre auf, so dass man nicht wirklich in sie eintaucht. Auch werden Fans der Saga vermissen, dass es letztendlich nur wenige Verknüpfungen mit der Fernsehserie gibt, so dass die Episoden zwar eine nette Dreingabe sind, aber nicht wirklich gelesen sein müssen, da sie absolut nichts Neues oder gar interessante Hintergründe bieten.