Supergirl Special 1: Tochter des Zorns (Comic)

Supergirl Special 1
Tochter des Zorns
(Supergirl 29, 30, 32, 33)
Autor: Tony Bedard
Zeichnungen: Yildiray Cinar
Übersetzung: Marc Schmitz
Panini, 2015, Paperback, 100 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-95798-371-8

Von Frank Drehmel

Obgleich „Tochter des Zorns“ ein Crossover zweier Serien, zwischen „Red Lanterns“ und „Supergirl“, darstellt, fasst der vorliegende Band jene Supergirl-Comics zusammen, die eine eigenständige Handlung verfolgen; die „fehlende“ Ausgabe 31, in der die Lanterns des Zorns massiv mitwirken, findet der geneigte Leser im kürzlich erschienen „Red Lantern“-Band 5 (ebenfalls bei Panini).

Gerade noch vertreibt sich Kara Zor-El die Zeit mit ihrer neuen Freundin Siobhan Smythe, im nächsten Moment verwandelt sich Supergirl, auserwählt von einem roten Kraftring, in ein Wesen unbändiger Wut, das kaum eines klaren Gedankens mächtig ist. Um die Entfesselte zu stoppen, muss sich Siobhan selbst in Silver Banshee verwandeln, eine Verwandlung, die die Gefahr in sich birgt, dass sich Siobhan in dem magischen und bösartigen Wesen verliert. Dennoch gelingt es ihr, Kara den Weg in das Universum zu weisen, wo sie von den Red Lanterns um Guy Gardner schließlich gefunden wird. Nach ihrer Läuterung, und nachdem sie ein vollwertiges Mitglied des roten Corps geworden ist, patrouilliert sie mit anderen Lanterns durch den Sektor, auf der Suche nach Schutzbedürftigen.

Zufällig können sie einen Angriff der Diasporaner, einer Spezies, die dem sozialdarwinistischen Wahn anhängt, die Völker der Galaxis werden durch Leid erstarken und das Schwache, das dieses Leid nicht ertragen kann, müsse ausgemerzt werden, auf einen quasi wehrlosen Planeten vereiteln.

Dadurch jedoch rückt Kara in den Fokus des tyrannischen Herrschers der Diasporaner, welcher in Supergirl die Verkörperung seiner Mission zu erkennen glaubt und die Kryptonierin auf seine Seite ziehen will. Selbstverständlich lässt sich Kara auf keine Diskussion ein, doch der Tyrann ist weit mehr, als es den Anschein hat. Und so steht Kara unversehens einem Wesen gegenüber, das ihr absolut ebenbürtig ist: dem letzten der fünf kryptonischen Weltenkiller!

Dynamische, furios visualisierte Action, exotische Aliens sowie eine straighte und dennoch spannend-spacige Geschichte mit einem versöhnlichen Ende legen ein weiteres Mal davon Zeugnis ab, dass die Lanterns die eigentlichen Herrscher des DC-Universums sind, jedenfalls wenn es um den Unterhaltungswert geht. Auch wenn Autor Bedard mit Charakter-Momenten eher sparsam umgeht, so wird deutlich, dass Kara zu einem ernstzunehmenden Mitglied der DC-Helden-Familie gereift ist, und das nicht nur, weil sie einen ordentlichen Wumms in ihren Fäusten hat.

Fazit: Das furiose, actionreiche Finale des „Tochter des Zorns“-Crossovers. Red rules!