Justice League United 1 (Comic)

Justice League United 1
(Juistice League United 0-4)
Autor: Jeff Lemire
Zeichnungen: Mike McKone
Übersetzung: Christian Heiß
Panini, 2015, Paperback, 124 Seiten, 14,99 EUR

Von Frank Drehmel

Während einer Autogrammstunde in Toronto werden Animal Man und Stargirl von einem gewissen Dr. Adam Strange angesprochen, der ihnen eine unglaubliche Story auftischt. Während einer archäologisch Ausgrabung in Nord-Ontario stießen er und seine Doktorandin Alanna Lewis auf ein seltsam aussehendes Skelett und dann… verschwand die junge Frau in einem Lichtblitz. Da die Geschichte der Wahrheit zu entsprechen scheint, begleiten die beiden Helden den Mann zur Ausgrabungsstätte, nur um dort von Robotern angegriffen zu werden.

Wie zufällig tauchen daraufhin vor Ort Green Arrow und Martian Manhunter auf, was sich in dem Moment als Glücksfall erweist, als sich ein mächtiger Gegner aus einer verborgenen Alien-Basis erhebt, ein Gegner gegen den nur J’onn mit seinen telepathischen Fähigkeiten bestehen kann.

Zur selben Zeit an einem weit entfernten Ort im Polaris-System. Die hierher entführte Alanna schwebt in höchster Gefahr, denn der Söldner Lobo hat den Auftrag erhalten, sie und weitere Gefangene zu exekutieren; und wer Lobo kennt, der weiß, dass der Czarnianer Aufträge zu Ende bringt. Glücklicherweise befindet sich unter den Gefangenen Hawkman, ein ebenbürtiger Gegner für Lobo … glaubt der thangarianische Kriegsgott zumindest.

Auf dem Mond von Thalsalla führen schließlich ihrer aller Wege zusammen und die Helden sehen sich mit einem Plan konfrontiert, der das ganze Universum bedroht: der grausame Byth, eine Inkarnation des Bösen, hat durch genetische Manipulation ein Kind erschaffen, das als Weltenvernichter Verderben und Leid über alle intelligenten Spezies bringen soll.

Obgleich der Titel „Justice League“ oftmals auf ein Team-up illustrer Helden aus der ersten und zweiten Reihe hinweist, so startet die neue Serie, die im Zuge der Nachwehen des „Forever Evil“-Crossovers angesiedelt ist, vergleichsweise gemächlich, denn Animal Man, Stargirl, Green Arrow oder Martian Manhunter mögen zwar mehr oder weniger etablierte Größen im DC-Universum sein und eine Fanbase besitzen, die heldenhaften Superstars sind sie jedoch eher nicht.

Die Wortgefechte zwischen Green Arrow und Animal Man sind zwar durchaus locker-humorvoll, aber echten Pfeffer bringen erst die Auftritte Lobos und Supergirls in eine Story, die merklich chaotisch und unzusammenhängend wirkt, und in der die Interaktion der Figuren noch holprig daherkommt. Insbesondere der weitgehend parallel zum durch und durch konventionellen „Byth“-Arc laufende Handlungsbogen um die kanadische Heldin Miiyahbin Marten, die sich buchstäblich ihrem Dämon stellen muss, wirkt nicht nur isoliert, sondern dafür, dass er die Handlung und die übrigen Figuren kaum voranbringt, langatmig.

Das Artwork ist… ganz nett. Das liegt weniger an den Zeichnungen McKones, welche leichte Probleme des Künstlers mit Proportionen und Gesichtern der Figuren offenbaren und ansonsten steril wirken, als vielmehr an der kraftvollen Kolorierung.

Fazit: Storyseitig ein holpriger Beginn! Noch fehlen der Geschichte der neuen Justice League eine erkennbare Richtung sowie eine „Wow!“-Idee, und die Interaktionen der Charaktere sind oft oberflächlich und hölzern.