Literatur-News

Philip K. Dick Award: Gewinner bekanntgegeben

Auf dem Norwescon 41 wurde gestern der Gewinner des Philip K. Dick Awards bekanntgegeben. Gewonnen hat "Die Banner von Haven" von Carrie Vaughn. Der Roman erschien hierzulande im Februar im Arctis Verlag. Besonders erwähnt von der Jury wurde "After the Flare" von Deji Bryce Olukotun. Der Philip K. Award wurde von Thomas M. Disch in Dicks Todesjahr, 1982, ins Leben gerufen und seither jedes Jahr auf dem Norwescon verliehen, gesponsert wird er von der Philadelphia Science Fiction Society. Gewürdigt wird der beste SF-Roman im Paperback.

Neu im Juni: "Das war Schwermetall" Band 1

In der Reihe "Texte zur Graphischen Literatur" in der Edition Alfons startet im Juni die Reihe "Das war Schwermetall". Achim Schnurrer legt mit seiner Biographie des Comicmagazins das Standardwerk zum Kultmagazin der 80er und 90er Jahre vor. Ein Werk in zwei Bänden, das auf Inhalte, Serien und auf die Turbulenzen in der Publikationsgeschichte eingeht und darüber hinaus auch Wissenswertes zu verlags- und zeitgeschichtlichen Umständen beisteuert. Band 1 widmet sich den ersten Jahren der Publikation und präsentiert Geschichten und Inhalte der Hefte Nr. 1 (Februar 1980) bis Nr. 99 (April 1988). (Softcover, Format 17 x 24 cm, 260 farbige Seiten, 24,95 EUR (Es erscheint eine auf 99 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe mit einem von Caza signierten Druck, 39,95 EUR). Mehr Infos finden sich hier.

Neu im Mai: "Miskatonic Avenue"

Michael Perkampus, Betreiber des Online-Magazins "Phantastikon", gibt im Mai eine Sammlung mit 18 Geschichten heraus, welche die Vielfalt der modernen Weird Fiction aufzeigen soll. Dabei ist Henry Kuttner, der vergessene Autor des "Weird Tales"-Magazins, neben amerikanischen Größen wie Brian Evenson in deutscher Erstübersetzung ebenso vertreten wie der noch unbekannte Noah Keller. Doch die Anthologie wäre nicht vollständig ohne deutsche Beteiligung. Und auch hier gibt es bekannte und (noch) nicht bekannte Autoren zu entdecken. Offiziell erscheint die "Miskatonic Avenue" als Privatdruck (Paperback, 216 Seiten) am 1. Mai. Ab sofort bis zum 14. April kann man die Anthologie zum Subskriptionspreis von 12,00 EUR (plus 2,95 EUR Porto) hier vorbestellen. Das Cover stammt vom österreichischen Künstler Michael Liberatore.

Mehr eBooks von Jack Vance bei Spatterlight Press

Seit Ende 2016 veröffentlicht Spatterlight Press Werke von Jack Vance in eBook-Ausgaben. Gerade erschienen sind die ersten beiden Bände der "Durdane"-Trilogie, "Der Anome" und "Die Roguskhoi". Der dritte Band, "Die Asutra", erscheint kurz nach Ostern. Die Titel sind in Zusammenarbeit zwischen Spatterlight Press, geleitet von John Vance und Koen Vyverman, und der Edition Andreas Irle entstanden. Weitere eBooks von Jack Vance sind in Planung. Bereits veröffentlicht wurden "Clarges", "Die neuen Sprachen von Pao", die "Tschai"-Serie ("Die Khasch", "Die Wannek", "Die Dirdir" und "Die Pnume"), "Der azurne Planet", "Magnus Ridolph" und "Emphyrio".

Im Februar erschien "Die neuen Sprachen von Pao", der Verlag über den Roman (4,99 EUR):
Pao - eine Welt mit Abermilliarden von Einwohnern, welche die Höhen und Tiefen des Lebens stoisch über sich ergehen lassen und riesige Versammlungen abhalten, um ihr gemeinsames Summen zu skandieren. Die Brumbos von Batmarsch sind eine ständige Bedrohung für Pao. Doch um sie loszuwerden, müssen sich die Paonesen grundlegend ändern …
Breakness - der Planet des Breakness-Instituts, Heimat der Dominies, die sich ihre Dienste gut bezahlen lassen. Haben die sogenannten Breakness-Hexer die Lösung für das Problem Paos? Und welches ist der Preis, der dafür zu bezahlen ist?
Beran Panasper lernt beide Welten kennen. Danach ist nichts mehr so, wie es zuvor gewesen war...

News in Kürze: Manfred Weinland, Prometheus Award & mehr

Manfred Weinland ("Bad Earth") ist seit Kurzem hier wieder mit einer Website im Netz zu finden, die er versuchen will in nicht allzu großen zeitlichen Abständen immer mal wieder um die eine oder andere aktuelle Information, Anekdote, oder was man sonst noch auf einer solchen Bühne publik machen kann, zu bereichern. Bei der Auflistung seiner Romane hat man sich zunächst auf die bereits erhältlichen und problemlos verfügbaren digitalen Versionen konzentriert. In Stufe 2 kommen aber auch noch die Printausgaben zu ihrem Recht, alles peu à peu.

Die Finalisten für den diesjährigen Prometheus Award wurden bekanntgegeben, unter anderem "Artemis" von Andy Weir und "The Corporation Wars: Emergence" von Ken MacLeod haben es in die Endrunde geschafft. Die Liste aller findet sich hier. Vergeben wird der Preis im August in San José auf dem diesjährigen Worldcon.

Der Wiener "Perry Rhodan"-Autor Michael Marcus Thurner hält vom 15. bis 17. Juni ein Schreibcamp in Eggenburg im nördlichen Waldviertel (Niederösterreich) ab, um sein Wissen als Schriftsteller weiterzugeben. In dem dreitägigen Seminar wendet er sich an (angehende) Autoren, die sich mit den Genres Fantasy und Historischer Romane auseinandersetzen. Das vorgegebene Thema ist "Wanderschaft", das in einen mittelalterlichen Kontext gesetzt werden soll. Eingereichte Texte werden intensiv analysiert, verbessert und so weit gebracht, dass sie im September beim Mittelalterfest "Zeitreise ins Mittelalter" öffentlich vorgetragen werden können. Der Schwerpunkt beim Camp in Eggenburg liegt also auf Schreibpraxis und der Verbesserung der eigenen Texte. Was das dreitägige Schreibcamp besonders reizvoll macht, ist, dass Unterricht und Unterkunft gratis sind. Lediglich die Anfahrt und die Verköstigung müssen selbst finanziert werden. Das Platzangebot ist allerdings auf acht Autorinnen und Autoren beschränkt. Michael Marcus Thurner freut sich insbesondere Interessenten aus dem "Perry Rhodan-Umfeld. Mehr Infos finden sich hier.

Angeleitet von Sina Beerwald, Tom Finn, Markus Heitz und Boris Koch findet vom 1. bis 3. Juni in Reindorf (Buchholz in der Nordheide) der Workshop "Grundlagen des professionlennen Schreibens" statt. Dort erlenen die Teilnehmer das Handwerkszeug, Figuren zu entwickeln, Welten zu bauen und Geschichten zu plotten. Teilbereiche des Grundlagen-Seminars werden hier an drei Tagen detaillierter vertieft und praktisch umgesetzt. Die Einblicke in die unterschiedlichen Arbeitsweisen, Techniken und Nähkästchen der Dozenten veranschaulichen verständlich, wie man Fehler vermeidet, über Hürden hinwegkommt und bei aller Struktur und Planung das Bauchschreiben nicht zu kurz kommen lässt. Die Lehrinhalte werden mit praktischen Übungen sofort erprobt und umgesetzt. Alle Infos dazu finden sich hier.

Kurd Laßwitz Preis: Die Nominierungen

Der Kurd Laßwitz Preis ist ein alljährlich in bis zu acht Kategorien vergebener Literaturpreis zur deutschsprachigen Science Fiction. Seit 38 Jahren stimmen die professionell in Deutschland, Österreich und der Schweiz tätigen Autoren, Übersetzer, Lektoren, Verleger, Graphiker und Fachjournalisten über die besten Neuerscheinungen des Vorjahres ab. Der Preis ist nicht dotiert. Nachfolgend die Nominierungen zum Kurd Laßwitz Preis für die besten Science-Fiction-Werke des Jahres 2017. Der Wahlbogen basiert auf 256 Nominierungsvorschlägen von 41 Wahlberechtigten, sowie den 95 Bewertungen des Vor­auswahlgremiums, was zu den 55 Nominierungen führte, die an über 200 Abstimmungsberechtigten zur Wahl gesandt wurden. In den Kategorien Übersetzung und Hörspiel bewertet jeweils eine Fachjury. Die Wahl endet Ende Mai, Anfang Juni werden die Ergebnisse bekanntgegeben. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des 14. ElsterCons, eines literarischen Symposiums zur Science Fiction, das dieses Jahr vom 21. bis 23. September im Haus des Buches in Leipzig unter dem Motto "Ferne Welten" stattfindet.

Bester deutschsprachiger SF-Roman mit Erstausgabe 2017:
Dirk van den Boom: "Die Welten der Skiir" (Cross Cult)
Andreas Brandhorst: "Das Erwachen" (Piper)
Uwe Hermann: "Versuchsreihe 13 - Die Epidemie" (Atlantis)
Claudia Kern: "Divided States of America" (Cross Cult)
Marc-Uwe Kling: "QualityLand" (Ullstein)
Jens Lubbadeh: "Neanderthal" (Heyne)
Michael Marrak: "Der Kanon mechanischer Seelen" (Amrûn)
Kai Meyer: "Die Krone der Sterne" (Tor)
Matthias Oden: "Junktown" (Heyne)
Uwe Post: "Walpar Tonnraffir und die Ursuppe mit extra Chili" (Atlantis)
Doron Rabinovici: "Die Außerirdischen" (Suhrkamp)

Beste deutschsprachige SF-Erzählung mit Erstausgabe 2017:
Uwe Hermann: "Das Internet der Dinge" (in: "Spektrum der Wissenschaft" 6/2017)
Uwe Hermann: "Der Raum zwischen den Worten" (in: "Exodus" 36)
Oliver Koch: "Ans Tageslicht" (in: Peggy Weber-Gehrke (Hrsg.): "Meuterei auf Titan", Modern Phantastik)
Nikolaj Kohler: "Protoplasma mit Hut" (in: Ellen Norten (Hrsg.): "Das Alien tanzt Kasatschok", p.machinery)
Frank Lauenroth: "Omega 4"  (in: Peggy Weber-Gehrke (Hrsg.): "Meuterei auf Titan", Modern Phantastik)
Jacqueline Montemurri: "Störfall" (in: Peggy Weber-Gehrke (Hrsg.): "Meuterei auf Titan", Modern Phantastik)
Monika Niehaus "Ein halbes Dutzend Eier" (in: Ellen Norten (Hrsg.): "Das Alien tanzt Kasatschok", p.machinery)
Melanie Vogltanz: "PET" (in: Nadine Muriel / Stefan Cernohuby (Hrsg.): "Das Dimensionstor", Amrûn)
Ernst Wegbreiter (= Angela & Karlheinz Steinmüller + Erik Simon): "Die größte Reise" in: Angela Steinmüller / Karlheinz Steinmüller / Erik Simon, "Leichter als Vakuum", Memoranda)

Bestes ausländisches Werk zur SF mit deutschsprachiger Erstausgabe 2017:
Pierre Bordage: "Die Sphären" (Heyne)
Omar El Akkad: "American War" (S. Fischer)
Maja Lunde: "Die Geschichte der Bienen" (btb)
Ian McDonald: "Luna" / "Wolfsmond" (Heyne)
Nnedi Okorafor: "Das Buch des Phönix" (Cross Cult)
Jeff VanderMeer: "Borne" (Kunstmann)
Connie Willis: "Dunkelheit" / "Licht" (Cross Cult)

Beste Übersetzung zur SF ins Deutsche, erstmals erschienen 2017:
Frank Böhmert für die Übersetzung von Daryl Gregorys "Afterparty" (Tor)
Michael Kellner für die Übersetzung von Jeff VanderMeers "Borne" (Kunstmann)
Bernhard Kempen für die Übersetzung von Ann Leckies "Imperial Radch"-Trilogie (Heyne)
Bernhard Kempen für die Übersetzung von John Scalzis "Kollaps" (Tor)
Claudia Kern für die Übersetzung von Connie Willis' "Dunkelheit" / "Licht" (Cross Cult)
Pia Oberacker-Pilick für die Übersetzung von Vlad Hernández' "Krieg der Schrecken" (Saphir im Stahl)
Helga Parmiter für die Übersetzung von Peter Newmans "Vagant" (Cross Cult)
Helga Parmiter für die Übersetzung von Linda Nagatas "Funkstille" (Cross Cult)
Gerd Rottenecker & Susanne Gerold für die Übersetzung von Anthony O'Neills "Dark Side" (Knaur)
Peter Torberg für die Übersetzung von China Miévilles "Dieser Volkszähler" (Liebeskind)

Beste Graphik zur SF (Titelbild, Illustration) einer deutschsprachigen Ausgabe, erstmals erschienen 2017:
Lothar Bauer für das Titelbild zu Axel Kruses "Luna Incognita" (Atlantis)
Dirk Berger für das Titelbild zu "phantastisch!" 67 
Thomas Hofmann für das Titelbild zu Angela Steinmüller / Karlheinz Steinmüller / Erik Simon "Die Wurmloch-Odyssee" (Memoranda)
Michael Marrak für das Titelbild und die Illustrationen zu Michael Marraks "Der Kanon mechanischer Seelen" (Amrûn)
Greg Ruth für das Titelbild zu Nnedi Okorafors "Das Buch des Phönix" (Cross Cult)
Meike Schultchen für das Titelbild zu "Exodus" 36
Andreas Schwietzke für das Titelbild zu "Andromeda Nachrichten" 257 
Andreas Schwietzke für das Titelbild zu "Andromeda Nachrichten" 259 
Julian Tapprich für das Titelbild zu Sebastian Guhrs "Die Verbesserung unserer Träume" (Luftschacht)
Jens Maria Weber für das Titelbild und die Illustrationen zu Kai Meyers "Die Krone der Sterne" (Tor)

Bestes deutschsprachiges SF-Hörspiel mit Erstsendung von 2017:
"Die Prometheus-Protokolle" von Thomas Feuerstein (ORF)
"Der Wald" von Martin Heindel (WDR)
"Paradise Revisited" von Bodo Traber (WDR)

Sonderpreis für herausragende Leistungen im Bereich der deutschsprachigen SF 2017:
Bernd Behr für langjährige Betreuung der Story-Rubrik im c't-Magazin
Das DortCon-Komitee (Arno und Gabriele Behrend, Torsten Frantz, Utz Benscheid, Irma Leu, Michael und Astrid Ehrt, Lars Adler und Thomas Recktenwald) für die langjährige Veranstaltung des DortCons mit dem EuroCon 2017 als Höhepunkt
Mike Hillenbrand und sein Team für die Planung und Organisation der Phantastika 2017 in Oberhausen
Thomas Le Blanc für den Aufbau und Erhalt der Phantastischen Bibliothek Wetzlar
Uschi Zietsch und Gerald Jambor für 30 Jahre Fabylon Verlag

Gestorben: Philip Kerr (1956-2018)

Der schottische Schriftsteller Philip Kerr ist gestern gestorben. 1989 erschien mit "Feuer in Berlin" sein erster Roman um den Privatdetektiv Bernhard Gunther, der im Berlin der 30er Jahre ermittelt. Diese Reihe führte er bis zuletzt mit rund einem Dutzend weiterer Romane fort; Band 11, "Kalter Frieden", erscheint hierzulande kommenden Monat. Weitere bekannte Romane von ihm waren unter anderem "Game over" (2004) und "Der Pakt" (2005). Kerr wurde unter anderem zweimal mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet. Seit 2005 schrieb er als P. B. Kerr die Fantasy-Kinderbuch-Serie "Die Kinder des Dschinn".

Erschienen: "Anno 2222" / "Die Weltensegler" / "Vom Mars zur Erde"

Im Verlag Dieter von Reeken ist eine Neuausgabe der drei Science-Fiction-Romane "Anno 2222", "Die Weltensegler" und "Vom Mars zur Erde" von Albert Daiber in einem Band erschienen. Die hier als Nachdruck im Neusatz vorgelegte Erzählung "Anno 2222" erschien 1905 im Stuttgarter Verlag Strecker & Schröder. Eine weitere Auflage erschien noch im gleichen Jahr. Hingegen konnte leider nicht genau ermittelt werden, wann die hier als Nachdrucke vorliegenden Romane "Die Weltensegler" und" Vom Mars zur Erde" verfasst und wann sie zum ersten Mal erschienen sind, denn weder das jeweilige Impressum noch die bibliographischen Verzeichnisse wie zum Beispiel das Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums liefern hierzu eindeutige Angaben, sondern nennen in Klammern (also geschätzt) für die 2. Auflage der "Weltensegler" und für die 1. Auflage von "Vom Mars zur Erde" das Jahr 1910. Einige Indizien belegen allerdings, dass der Band "Die Weltensegler" spätestens 1909 erschienen ist. (Paperback mit Klappenbroschur, 332 Seiten, 33 Abbildungen, ausführliches Nachwort, 22,50 EUR, ISBN 978-3-945807-20-0)

Erschienen: "Doktor Watson und das Geheimnis der Affenmumie"

Im Arunya-Verlag ist in der von Alisha Bionda herausgegebenen Reihe "Baker Street Tales" als Band 8 die Novelle "Doktor Watson und das Geheimnis der Affenmumie" von Barbara Büchner erschienen. (eBook, Cover​ und Innengrafik: Shikomo​, 2.99 EUR)

Der Verlag: Sherlock Holmes fährt nach Rom - und verbietet Watson, sich derweil um eventuelle neue Fälle zu kümmern. Aber da kommt Mrs. Hudson mit der rätselhaften "hüpfenden Schachtel", und Watson beschließt zu zeigen, dass auch in ihm ein genialer Detektiv steckt. Bald jedoch findet sich der gute Doktor verstrickt in die Machenschaften dämonischer Mächte aus alttestamentarischer Zeit und hat alle Hände voll zu tun, um den Fall zu lösen - und seine Haut zu retten!