Prototype (Comic)

Justin Gray, Jimmy Palmiotti
Prototype
(Prototype 1-6, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Bernd Kronsbein
Zeichnungen von Darick Robertson, Matt Jacobs, Wes Hartman
Panini, 2010, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN, 978-3-86607-892-5

Von Irene Salzmann

New York, 2008: Die Detectives Garcia und McKlusky werden an den Schauplatz eines grauenhaften Verbrechens gerufen. Unzählige Menschen wurden regelrecht zerfleischt und ausgeweidet, überall sind Bissspuren zu erkennen. Kurz darauf wird das Gebiet von einer Spezialeinheit der Regierung abgeriegelt. Ein Freund von McKlusky, der Beweise hat, dass der Konzern Gentek involviert und womöglich ein genetisches Experiment aus dem Ruder gelaufen ist, wird von einem Scharfschützen erschossen, bevor er den Detectives noch mehr Informationen geben kann.

Garcia und McKlusky müssen fliehen, sowohl vor der Armee, die jeden, der zu viel weiß oder durch das Virus infiziert sein könnte, ermorden, als auch vor unheimlichen Kreaturen, die alles jagen, was lebt. Das Auftauchen eines Unbekannten, der von den Soldaten gesucht wird, rettet den beiden das Leben. Vorerst.


„Prototype“ ist die Comic-Adaption des gleichnamigen Video-Games. Auch wenn man dieses nicht kennt, ist „der offizielle Comic“ gut verständlich geschrieben, da keine Vorkenntnisse erforderlich sind und das Wesentliche der Handlung entnommen werden kann.

Diese spielt an unterschiedlichen Orten und zu verschiedenen Zeiten. So ergibt sich eine Ansammlung aus Puzzle-Stücken, die schließlich verraten, was eigentlich los ist: Ein Virus wurde freigesetzt, und wer davon befallen ist, verwandelt sich in eine Art menschenfressenden Zombie. Das Ganze ist fesselnd erzählt und wartet mit noch einigen Überraschungen auf, dank derer sich die Handlung doch etwas vom derzeit populären „The Walking Dead“-Motiv löst und mehr in Richtung „Resident Evil“ tendiert. Negativ fällt nur auf, dass die Handlung kein richtiges Ende hat und viele Fragen ohne Antwort bleiben. Ob man diese über das Spiel erhält?

Die Zeichnungen sind angemessen düster und realistisch, nicht so glatt, wie man es von Superhelden-Serien kennt. Insofern ergänzen sich Wort und Bild gelungen, wenngleich der Inhalt nicht an die Cover-Illustration heranreicht.

„Prototype“ wendet sich an Horror-Fans ab 18 Jahre und ist eigentlich nur für Gamer, die das Spiel kennen, eine befriedigende Lektüre, denn der ‚normale‘ Leser wird mit zu vielen offenen Fragen allein gelassen.