Anna Bernstein: Götternacht (Buch)

Anna Bernstein
Götternacht
Bastei Lübbe, 2014, Taschenbuch, 396 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-404-17012-8 (auch als eBook erhältlich)

Von Petra Weddehage

Leah und ihr Volk glauben an den Gott Chiron. Einmal im Jahr wird ein Fest gefeiert, das alle Gesetze außer Kraft setzt. Ein Trank sorgt dafür, dass sich niemand an die Geschehnisse dieser Nacht voller Ausschweifungen erinnern kann. Nur eine Ahnung dessen, was war, bleibt. Leah hingegen möchte wissen, was ihr widerfahren ist. Sie hört die Stimme eines Mannes in ihren Gedanken und beginnt, von ihm zu träumen. In ihrem Traum fordert er sie auf, sich an ihn zu erinnern und ihn zu finden. Auf der Suche nach ihm lässt sie alles hinter sich. Selbst die Verlobung mit einem mächtigen Mann, den sie einst zu lieben glaubte, hält sie nicht davon ab, nach ihrem Traummann zu forschen. Dabei geraten sie selbst und Personen, die ihr viel bedeuten, in große Gefahr.

Anna Bernstein bedient sich der Zentauren aus der griechischen Mythologie. Um diese menschen-pferde-ähnlichen Wesen herum erfindet sie einen Kult, in dem ein Volk den Heiler Chiron und die Zentauren zu Göttern erhebt. Eingewebt in die spannende Story ist eine herzzerreißende Liebesgeschichte nebst interessanten Wendungen, die die Zielgruppe – junge Frauen ab 16 Jahre – bestimmt zu fesseln vermögen.

Den verschiedenen Protagonisten bleibt genügend Zeit, um sich zu entwickeln. Zudem gelingt es der Autorin gekonnt, leidenschaftliche Momente einzubinden. Allerdings sind diese erotischen Begegnungen rar gesät. Damit gibt sie der Erzählung die Möglichkeit, sich auf der Spannungsebene gut zu entfalten.

Leserinnen, die fantasievolle Liebesromane mit abenteuerlichen, fantastischen Begebenheiten mögen, dürften vom Erstling der Autorin begeistert sein. Der flüssige Schreibstil von Anna Bernstein sorgt außerdem für angenehme Lesestunden.