Die Elfen 11: Elfenlicht (Hörspiel)

Bernhard Hennen, Dennis Ehrhardt (Hörspielbearbeitung)
Die Elfen 11
Elfenlicht
Sprecher: Ranja Bonalana, Daniela Hoffmann u.a.
Musik und Sounddesign von Andreas Meye
Titelbild von Sandobal
Folgenreich, 2014, 1 CD, ca. 67 Minuten, ca. 9,99 EUR

Von Irene Salzmann

Die Trolle haben Albenmark überrannt, und Emerelle erntet nun, was sie gesät hat: Durch die Zerstörung eines Albenpfads, wodurch die Trolle aufgehalten wurden, hat sie ein Tor geöffnet, durch das eine weitaus größere Gefahr die Welt bedroht. Die Yingiz, todbringende Schattenwesen, wollen ihr Gefängnis verlassen, Albenmark erobern und seine Bewohner versklaven beziehungsweise ermorden.

Nur ein großes Opfer, der Tod unschuldiger Elfenkinder, kann das verhindern. Ihr Blut würde dann an Emerelles Händen kleben, genauso wie das Blut unzähliger anderer, die in dem grausamen Krieg gefallen sind. Unerwartet wird ihr jedoch eine andere Lösung angeboten. Vielleicht muss nur eine Person sterben, nämlich die Kriegerin Kadlin. Um ihr die notwendige Zeit zu verschaffen und die Trolle davon zu überzeugen, dass sie sich gegen den gemeinsamen Feind verbünden müssen, unterwirft sich Emerelle den Trollen – genauer: Ollowain, der von allen Klaves genannt wird und sich nicht erinnern kann, wer er wirklich ist und was ihm zustieß. Aber auch er ist immer noch für eine Überraschung gut.

Wird Emerelles Taktik aufgehen? Und welche Folgen wird es für Albenmarkt haben, sollten die Yingiz gestoppt und die Trolle die neuen Herrscher werden über Elfen, Menschen und die anderen Völker?

„Elfenlicht“ ist der elfte und letzte Teil der zweiten „Die Elfen“-Staffel. Bernhard Hennen setzt durch eine neue Strategie den endlosen, mittlerweile schon ermüdenden Kämpfen ein Ende und erlaubt allen wichtigen Handlungsträgern einen Auftritt, selbst einigen, die umgekommen sind. Gekonnt bringt er den Konflikt zu einem (vorübergehenden?) Abschluss und stellt die Weichen für die dritte Staffel, die vielleicht mit den Antworten auf alle noch offenen Fragen aufwarten wird.

Zwar legt Emerelle, nachdem sie erkannt hat, dass sie alle manipuliert wurden, die Macht über Albenmark in die Hände der Trolle, es wird aber gleichzeitig angedeutet, dass Intrigen dafür sorgen werden, dass es dabei nicht bleibt, denn kaum eines der übrigen Völker ist gewillt, die Herrschaft der Trolle zu akzeptieren, die ihrerseits gern in Frieden leben wollen und Kadlin mit einem großzügigen Geschenk überraschen. Nun liegt es an den Menschen und allen anderen, diese Gabe zu achten. Ob das gelingen wird?

Auch Ollowains weiteres Schicksal dürfte noch reichlich Stoff liefern, denn seine naive, von Elija beeinflusste Klaves-Persönlichkeit ist einer früheren Inkarnation namens Falrach gewichen. Ob auch diese irgendwann abgelöst wird, Ollowain vielleicht sogar wieder er selbst sein darf, bleibt abzuwarten.

Auf jeden Fall wurde der Handlungsbogen zu einem befriedigenden Abschluss geführt, der einige Rätsel bewahrte, weshalb man neugierig und voller Spannung auf das Kommende wartet. Eventuell können Quereinsteiger problemlos mit Teil 12 beginnen; es empfiehlt sich jedoch, der Serie von Beginn an zu folgen, um die zahlreichen Charaktere kennenzulernen und zu erfahren, wie sich der folgenreiche Konflikt aufbaute und immer mehr eskalierte. Tatsächlich würde man sich selbst eines großen Teils des Hörvergnügens berauben, wenn man die ersten Teile auslässt.

Wie man es von dem Hörspiel bereits gewohnt ist, gehen die Sprecher in ihren Rollen auf und verkörpern nachvollziehbar die jeweiligen Charaktere. Sehr schön ist auch, dass man die Stimmen leicht unterscheiden kann. Untermalt werden die Dialoge von einer opulenten Sound- und Geräuschkulisse – hervorragend inszeniert von Andreas Meyer und ear2brain productions.

Elf Teile „Die Elfen“: Bislang bietet die Hörspiel-Reihe rundum großartige Unterhaltung für Fantasy-Fans was Inhalt und Inszenierung betrifft. Man darf gespannt sein, was sich Bernhard Hennen und das kreative Team von Folgenreich noch alles wird einfallen lassen, denn auch wenn der laufende Konflikt beendet wurde, Schluss ist deshalb noch lange nicht.