Trinity Blood 16 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 07. September 2014 17:38
Sunao Yoshida (Autor) & Thores Shibamoto (Charakter-Design)
Trinity Blood 16
Zeichnungen: Kiyo Kyujyo
Aus dem Japanischen von John Schmitt-Weigand
Panini, 2014, Taschenbuch, 158 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-95798-145-5
Von Irene Salzmann
Auch wenn man „Trinity Blood“ von Beginn an verfolgt, so fragt man sich allmählich, worum es eigentlich geht. Teils liegt es daran, dass der Erscheinungsrhythmus unregelmäßig ist und ein neuer Band immer erst nach vielen Monaten erscheint, sodass man praktisch schon vergessen hat, was zuvor passierte, teils ist es aber auch der kryptischen, sehr komplizierten Story geschuldet, die mit immer neuen Konflikten und Konfliktparteien aufwartet, obwohl die vorherige Problematik noch nicht erschöpfend aufgeklärt wurde.
Beginnt man die Lektüre von Band 16, findet man nur schwer Zugang zu den Geschehnissen, und kaum fasst man langsam Fuß, endet die Geschichte mit einem Cliffhanger und einem Zuviel an unbeantworteten Fragen. Das ist schade, denn die Serie hat Potential und ist sehr aufwändig und ansprechend gezeichnet. Die Artbooks dazu – nur in Japan erhältlich – sind einfach großartig!
In Londinium lebten die Methusalems lange Zeit in friedlicher Koexistenz mit den Menschen und mehrten sogar deren Reichtum. Nun jedoch planen einige einflussreiche Politiker, die unterirdisch lebenden Vampire auszulöschen. Inmitten dieser Wirren erfährt Schwester Esther, die seit geraumer Weile als Heilige verehrt wird, dass sie eine Angehörige der königlichen Familie ist und Anspruch auf den Thron der schwer erkrankten Königin von Albion hat. Ausgerechnet Oberst Mary Spencer, ihre Halbschwester und Konkurrentin, ist im Moment ihre einzige Stütze. Aber darf sie der sogenannten „Bloody Mary“, deren Getreue sie auf dem Thron sehen wollen, wirklich vertrauen? Ihr eigentlicher Beschützer, Pater Abel Nightroad alias Kresnik 02, ist tot …
Damit, dass die Hauptfiguren Abel Nightroad und Esther aus der Serie herausgeschrieben werden beziehungsweise nur eine Nebenrolle innehaben, hat wohl kaum jemand gerechnet. Auch die übrigen Protagonisten, die anfangs agierten, haben lediglich kurze oder gar keine Auftritte mehr. Stattdessen liegt der Schwerpunkt auf den Vorgängen, die sich hinter den Kulissen in Londinium abspielen und den dazugehörenden Drahtziehern.
Man darf jedoch spekulieren, dass Abel irgendwie zurückkehren wird, denn oft genug bewies er, dass er nicht so leicht umzubringen ist, dass Wesen seiner Art erstaunliche Regenerationsfähigkeiten besitzen. Die Weichen sind bereits gestellt. Demnach ist es auch bloß eine Frage der Zeit, bis Esther ihre Trauer überwindet und wieder beherzt in die Ereignisse eingreift.
Bloß müssen sich die Leser bis dahin wieder einmal in viel, viel Geduld üben. Bleibt nur zu hoffen, dass auch Panini nicht die Geduld verliert und die apart illustrierte Horror-/SF-Serie einfach cancelled (wie bereits die Novels nach drei Ausgaben), nachdem sie mittlerweile schon 16 Bände erleben durfte.