Holly Black: Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers (Buch)

Holly Black
Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers
(Doll Bones, 2013)
Aus dem Amerikanischen von Anne Brauner
cbj, 2013, Hardcover, 254 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-570-15643-8 (auch als eBook erhältlich)

Von Petra Weddehage

Zack, Alice und Poppy sind schon seit der Sandkastenzeit miteinander befreundet. Ihre Fantasie kennt keine Grenzen, wenn es um ihr selbsterfundenes Spiel geht, das sie seit Jahren fasziniert. Dabei handelt es sich um Helden, Piraten und eine Königin. Diese ist eine übergroße Porzellanpuppe, die all jene verflucht, die ihr nicht gehorchen.

Mittlerweile befinden sich die Freunde im Teenager-Alter und überlegen, ob dieser Zeitvertreib nicht zu kindisch für sie sei. Die ernsthafte Überlegung, das Spiel zu beenden, wird allerdings von Poppy ad acta gelegt: Seit mehreren Nächten erscheint ihr der Geist eines Mädchens. Er verlangt von den Freunden, die Puppe an den Ort ihrer Ermordung zu bringen, denn die Asche der Toten ist im Inneren des Puppenkörpers versteckt. Erst wenn dies geschehen ist, wird der Geist des Mädchens seinen Frieden finden.

Die Freunde beschließen, mit diesem letzten großen Abenteuer ihr Spiel zu beenden. Allerdings wird es immer gruseliger, und die Puppe scheint ein unseliges Eigenleben zu entwickeln.

Die Autorin skizziert ihre Figuren recht gut, sodass sich Leser und Leserinnen sehr schnell in die Geschichte vertiefen können. Während des gemeinsamen Abenteuers lernen die heranwachsenden Jugendlichen mehr über einander und auch über sich selbst. Obwohl sie sich seit vielen Jahren kennen, wird angesichts der gruseligen Erlebnisse ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Doch wahre Freunde überstehen alles, selbst die Heimsuchung eines Geistes.

Kinder, Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene werden sich dieser Geschichte kaum entziehen können. Holly Black gelingt es hervorragend, eine schaurige Atmosphäre entstehen zu lassen. Wer sich nach der Lektüre der Erzählung ein wenig fürchtet, sollte sein Nachtlicht brennen lassen. Nur für alle Fälle…