Jim C. Hines: Die Buchmagier (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 15. August 2014 08:19
Jim C. Hines
Die Buchmagier
(Libriomancer Magic Ex Libris, 2012)
Aus dem Amerikanischen von Axel Franken
Titelillustration von Anke Koopmann
Bastei Lübbe, 2014, Taschenbuch, 460 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-404-20747-3 (auch als eBook erhältlich)
Von Petra Weddehage
Der Autor Jim C. Hines setzte mit seinen „Todesengel“-Bänden um bekannte Märchengestalten einen wahren Hype in Gang. Sein neuestes Buch ist daher eine Mischung aus Fantasy mit Science-Fiction-Elementen, die dank der Fähigkeiten der Buchmagier so ziemlich jedes Genre abdeckt.
Der Bibliothekar Isaac führt ein ruhiges Leben zwischen staubigen Regalen und einer umfangreichen Fantasy-Sammlung. Kaum jemand ahnt, dass er zu den wenigen Menschen zählt, die Magie beherrschen. Seine Gabe lässt ihn in Bücher greifen, um dort Gegenstände zu erfassen und in die reale Welt zu befördern. Allerdings muss er diese schnell wieder in ihre ursprüngliche Geschichte zurückbringen – ansonsten wären die Folgen verheerend.
Als die Baumdryade Lena ihn aufsucht, endet sein bis daher unaufgeregtes Leben. Im Gepäck hat sie einen Hilfegesuch sowie eine Warnung für ihn. Lenas Lebensgefährtin ist verschwunden, und außerdem ermordet jemand systematisch alle Buchmagier.
Die beiden so unterschiedlichen Wesen geraten schon bald von einer haarsträubenden Situation in die nächste. Sie müssen es mit Vampiren verschiedener Couleur und allerhand unheimlicher, noch mörderischer Wesen aufnehmen, um das Rätsel zu lösen. Doch ein viel größeres Geheimnis gilt es aufzudecken. Karl Guttenberg scheint ebenfalls verschollen zu sein. Ist er etwa der Auslöser für die jüngsten Gräueltaten? Bei ihrem Abenteuer kommen sich die beiden jungen Leute näher.
Die Idee, Gegenstände aus Büchern zu zaubern, ist sehr faszinierend. Jeder „Star Wars“-Fan wünscht sich doch, nur einmal ein echtes Lichtschwert in den Händen halten zu können oder einen Scanner wie bei „Star Trek“ zu nutzen. Der Autor bedient sich dieser reichlichen Ressourcen sehr effektiv und erfindet zudem noch einige Bücher und Autoren hinzu. Seine Figuren wirken realitätsnah und sind sich ihrer Fähigkeiten durchaus bewusst. Zudem gelingt es ihm zufriedenstellend, die Welt der Realität und die der magischen Wesen zu verschmelzen.
Seine „Todesengel“-Tetralogie ist mittlerweile ein absoluter Hit auf allen Bestsellerlisten. Hier gelang es ihm vorbildlich, sich in das Wesen von Frauen hineinzuversetzen. Sein Buchmagier Isaac eröffnet ihm nun die gegenteilige Möglichkeit und überzeugt Leser des fantastischen Genres mit einer ausgeklügelten Grundidee und einem interessanten Abenteuer. Fans von Jim C. Hines dürften sich von „Die Buchmagier“ wieder einmal gut unterhalten fühlen.