Conan der Barbar 3: Der Fluch der Teufelsbänke (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 26. Juli 2014 09:57
Robert E. Howard & Brian Wood
Conan der Barbar 3
Der Fluch der Teufelsbänke
(Conan the Barbarian 13-18, 2012/2013)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Zeichnungen von Mirko Colak, Andrea Mutti und Davide Gianfelice
Panini, 2014, Paperback, 148 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-86201-965-6
Von Irene Salzmann
Conan-Schöpfer Robert E. Howard erfand auch die Figur der Piratin Belit, an deren Seite der Barbar einige Abenteuer erlebte, bis er die Frau, die er liebte, und die gesamte Crew verlor. Brian Wood („Northlanders“, „DMZ“) griff jene Story auf, versah Belit mit einem ausführlicheren Hintergrund und erlaubte den Protagonisten, einige Raubzüge und Schicksalsschläge mehr zu meistern.
„Der Fluch der Teufelsbänke“ beginnt mitten in der laufenden Handlung: Conan befindet sich mit einer gewaltigen Armee in der Wüste, die eine gut gesicherte Stadt belagert. Wie die anderen Männer ist er fasziniert von der „Frau auf der Mauer“, doch im Gegensatz zu seinen Kameraden weiß er, wer sie ist. Es gelingt ihm, in die Festung Ramah en Ram einzudringen, doch gerät er dort in Gefangenschaft. Sein Leben liegt nun in der Hand jener Frau.
In drei Episoden wird durch Rückblenden verraten, wie Conan in diese Situation geraten konnte, und wer die mysteriöse Frau ist. Man verrät kein großes Geheimnis, wenn man erwähnt, dass es sich natürlich um Belit handelt. Spätestens ihr Bild lässt jeden richtig raten. Auch warum sie Conan verlassen hat, ist nachvollziehbar, denn die Antwort lieferte bereits der Vorgängerband. Ebenfalls kein Wunder ist der Ausgang dieses Aufeinandertreffens, denn dass Conan noch viele Abenteuer erleben wird, ist hinreichend bekannt.
Wieder vereint genießt das Paar in Ophir einige Momente der Ruhe und gibt sich dem Gelben Lotos hin. „Der Albtraum von den Teufelsbänken“ scheint jedoch mehr zu sein als nur eine harmlose Träumerei im Drogenrausch. Ist es gar eine Vision ihrer Zukunft, die von Gewalt, aber auch ewiger Liebe geprägt ist?
Während der erste Dreiteiler vor allem von Mirko Colak („Secret Warriors“, „Punisher“) und Andreas Mutti („Dark Wolverine“, „Tomb Raider: Präludium“) sehr realistisch und ansprechend gezeichnet ist, fällt die Qualität des zweiten Storybogens unter Davide Gianfelice („Daredevil: Auferstehung“, „X-Men“-Sonderband: Age of Apocalypse“) deutlich ab, denn seine Illustrationen sind sehr comichaft, kantig und schon nicht mehr schön zu nennen. Die großartigen Titelbilder von Massimo Carnevale (Coverart von „Y – The Last Man“, „Mass Effect“) – eine kleine Galerie rundet den Band ab – kann allerdings keiner toppen.
So verfolgt man gespannt die Eingangsgeschichte, die an das zweite Paperback anknüpft, wenngleich jedes für sich gelesen werden kann, denn die Story und die Bilder ergänzen einander zu einer überzeugenden Einheit. Ob man hingegen mit dem zweiten Dreiteiler glücklich wird, muss jeder für sich entscheiden. Da hier die Erlebnisse im Rahmen eines (Alb-) Traums geschildert werden, der nicht Realität werden muss (wer die Belit-Story von Robert E. Howard kennt, weiß, welcher Stellenwert dieser Vision zukommt), nimmt dieser Beitrag keinen Einfluss auf die weitere Handlung, zumindest keinen zu diesem Zeitpunkt ersichtlichen. Dass die Zeichnungen nicht jedermanns Fall sein dürften, kommt hinzu.
Als Fantasy- beziehungsweise. Conan-Fan und Sammler wird man sich diesen Band gewiss nicht entgehen lassen. Allein der Story-Arc um „Die Frau auf der Mauer“ spricht aufgrund der aparten Illustrationen und der dramatischen Schilderung für den Kauf.