Jennifer Estep: Spider's Bite – Elemental Assassin 1 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 19. Juli 2014 09:45
Jennifer Estep
Spider’s Bite
Elemental Assassin 1
Pocket Books, 2010, Taschenbuch, 432 Seiten, ca. 6,00 US-Dollar, ISBN 978-1-4391-4797-9 (auch als eBook erhältlich)
Von Wilko Müller Jr.
„Spider’s Bite“ ist der Auftaktroman zu einer bereits umfangreichen Serie über eine junge Frau namens Gin Blanco, die sich als Auftragskillerin in einer fiktiven Stadt, Ashland, durchschlägt. Ihr Deckname ist Spider. Außerdem ist sie ein Elemental, eine Elementar-Magierin, denn aus irgendwelchen Gründen gibt es in diesem Ashland in der Appalachen-Region Feuer-, Eis-, Stein- oder Luftelementare, also Menschen, die besondere Naturkräfte magisch nutzen können. Ebenso gibt es Vampire, Zwerge, Riesen und andere Wesen – ohne dass es irgendwer als etwas Besonderes ansieht. Alles andere ist mehr oder weniger amerikanische Normalität.
Andere Regionen spielen keine Rolle; man erfährt in dem Buch also weder, wie es zu dieser Situation kam noch was im Rest der Welt diesbezüglich los ist. Andeutungen sprechen von einem Bürgerkrieg, von einer jahrhundertealten Tradition der Magie – also muss man wohl von einer alternativen Realität ausgehen. Vielleicht werden mehr Details später enthüllt.
Gin soll gerade einen höheren Firmenangestellten für einen Auftraggeber töten, doch das geht schief, weil plötzlich ein weiterer Killer auftaucht, der sie ausschalten soll. Auch ihr Mentor, der diese Art Aufträge abwickelt, wird umgebracht, dessen Sohn – ihr ehemaliger Geliebter – wird entführt und gefoltert, ohne dass es für Gin einen Sinn ergibt. Sie muss um ihr eigenes Überleben kämpfen und will Rache.
So beginnt eine Krimihandlung, durchsetzt mit Mysterien und magischer Rivalität sowie ein wenig Liebe (zu einem Detektiv), nicht zu vergessen. Am Ende des Buches wird das Problem zwar auf Gins Art gelöst, doch der Nachlass ihres Mentors birgt neue, überraschende Geheimnisse.
Der Charakter Gin Blanco/Spider als einzelgängerische Killerin ist nicht uninteressant angelegt, obwohl er natürlich an andere übernatürlich begabte Hauptheldinnen erinnert. Es sind immer solche Solo-Kämpferinnen, die dann allerdings bald auch eine Romanze erleben, typisch für eine bestimmte Gruppe amerikanischer Autorinnen.
Scheinbar wendet sich diese Art Literatur an eine spezielle Leserschaft von jüngeren weiblichen Lesern. Das muss allerdings nichts bedeuten, denn genau wie manches Jugendbuch kann man den Roman auch als älterer männlicher Leser lesen. Wünschenswert wäre für die nächsten Abenteuer, mehr über die Hintergründe dieser wahrscheinlichen Alternativwelt zu erfahren.