Batman Collection: Alan Davis 1 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 08. Juli 2014 09:47
Mike W. Barr
Batman Collection: Alan Davis 1
Zeichnungen von Alan Davis, Eufronio Reyes Cruz, Terry Beatty, Carmine Infantino u.a.
Aus dem Amerikanischen von Marc-Oliver Frisch
(Detective Comics 569-575, Batman: Full Circle, Batman: Gotham Knights 25, 1986/1987, 1991, 2002)
Panini, 2014, Paperback, 276 Seiten, 24,99 EUR, ISBN 978-3-86201-860-4 (auch als Hardcover erhältlich, 39,00 EUR)
Von Frank Drehmel
Nach Marshall Rogers, Neal Adams, Mike Mignola und Jim Aparo bietet Panini nun innerhalb der „Batman Collection“-Reihe dem Leser die Möglichkeit, sich mit dem Artwork eines weiteren stilprägenden Batman-Zeichners, Alan Davis, vertraut zu machen.
Im Jahre 1985 übernahm der Brite Alan Davis unter dem Autor Mike W. Barr und in Nachfolge Jim Aparos zunächst die DC-Serie „Batman and the Outsiders“, um kurz darauf im Zuge des Erfolgs der Zusammenarbeit gleichsam die Mutter aller Batman-Reihen, „Detective Comics“, für sieben Hefte zu zeichnen. Neben diesem vollständigen Serien-Run präsentiert der vorliegende Sammelband die schwarzweiße Back-Up-Story „Letzte Runde bei McSurleys“ („Last Call by McSurley's“) aus „Batman: Gotham Knights“ 25 (2002) sowie die Graphic Novel „Der Kreis schließt sich“ („Full Circle“) aus dem Jahr 1991.
Storyseitig erwähnenswert sind dabei lediglich die Ausgaben „Detective Comics“ 575 und „Full Circle“, in denen der Reaper, einer der bösartigsten und brutalsten Gegner Batmans, zum Zuge kommt, sich ohne Rücksicht auf Unschuldige durch Gotham mordet und den Mitternachtsdetektiv zwingt, sich mit der eigenen Vergangenheit und dem eigenen Ethos auseinanderzusetzen, sowie „Detective Comics“ 572, der „Giant-Sized 50th Anniversary“-Ausgabe der Serie, in der neben zwei klassischen DC-Detektiven Sherlock Holmes als Synonym für den intellektuellen Ermittler schlechthin einen Auftritt hat. Abgesehen davon warten die restlichen Hefte mit den üblichen Verdächtigen auf, mit Catwoman, Joker, Mad Hatter oder Scarecrow. Betrüblich ist dabei, dass diese Geschichten, bei aller Gefälligkeit, nicht nur nicht sonderlich originell sind, sondern einen geradezu infantilen Humor aufweisen, der sich in dem Zusammenspiel von Batman und seinem Sidekick Robin (Jason Todd) manifestiert und der Serie eine unerwachsene Grundstimmung verleiht, ohne im gleichen Maße an kindlicher, unbeschwerter Weltsicht zu gewinnen.
Interessanterweise – und hier lässt sich der Bogen zu Alan Davis schlagen – weist das Artwork trotz aller zeichnerischer Eleganz und erkennbarer künstlerischer Entwicklung zumindest in den 80er-Jahre-Heften exakt den gleich karikierenden Tenor auf: der Joker ist deutlich zu androgyn gestaltet und ähnelt eher einer bleichen Transe als einem bedrohlichen Psychopathen (was allerdings nicht per se ein Widerspruch sein muss), Scarecrow ist von seiner schlotterigen Physiognomie her fast schon substanzlos und Robins permanent dümmliches Grinsen sowie sein „Kindchenschema“-Äußeres strapazieren auch in visueller Hinsicht den guten Willen des Lesers.
Fazit: Gegenüber den übrigen Bänden der „Batman Collection“-Serie fällt Alan Davis’ Artwork deutlich ab. Und da in dieser Reihe der Zeichner – und nicht der Autor – im Fokus steht, ist dieser Sammelband nur bedingt empfehlenswert.