Das Haus Zamis 38: Und mit dir die Finsternis, Catalina Corvo, Rüdiger Silber u.a. (Buch)
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- Veröffentlicht: Sonntag, 29. Juni 2014 11:39
Das Haus Zamis 38
Und mit dir die Finsternis
Catalina Corvo, Rüdiger Silber, Diana Dark & Logan Dee
Titelillustration von Mark Freier
Zaubermond, 2014, Taschenbuch, 204 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-954262-38-0 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Um das Leben ihres ungeborenen Kindes zu retten, hat sich Coco Zamis bereit erklärt als Agentin Asmodis zu dienen. Der Fürst der Schwarzen Familie entsendet sie nach Moskau. Hier regiert der Werwolfdämon Wolkow mit Hilfe des legendären, seit Jahrhunderten verschollenen Schwarzen Zimmers. Zusammen mit dem schmierigen Fürst von Bergen soll sie den Oligarchen gefangennehmen und das Schwarze Zimmer, das mit dem verschollenen Bernsteinzimmer in Verbindung steht, finden.
Doch die Aufgabe entwickelt sich zum Desaster, denn Wolkow erweist sich als viel stärker und gefährlicher, als gedacht. Nur wenn es Coco gelingt, das hinter dem verschollenen Bernsteinzimmer versteckte Schwarze Zimmer zu entdecken, kann sie dem Werwolf wirklich Paroli bieten.
Währenddessen wird die Sippe Zamis in Wien von einem Unbekannten bedrängt und angegriffen. Wer versteckt sich hinter den Aggressionen, welcher Feind ist nun hinter Michael Zamis und seiner Familie her – vielleicht gar ein Verwandter?
Erneut dürfen sich sage und schreibe vier Autoren in Moskau austoben. Und erstaunlicherweise liest sich das Ergebnis rund.
Natürlich ziehen sich die Verfasser bei der Beschreibung der russischen Hauptstadt auf Allgemeinplätze zurück, nutzen sie gängige Klischees weidlich. Da dürfen die Mafiosi ebenso wenig fehlen, wie das Edel-Kaufhaus GUM, die Wodka-Seligkeit oder die Moskauer U-Bahn mit ihren heruntergekommenen Pennern. Doch gerade weil wir diese Motive weidlich kennen, fühlen wir uns in Moskau „wohl“, glauben, den Schauplatz der Ereignisse wiederz erkennen.
Und insbesondere im zweiten Teil gibt es dann das, was der Leser von einem guten Gruselroman erwartet. Da wird gefoltert, geschlachtet und beschwört, was das Zeug hält, werden Freaks gejagt und rast die Handlung förmlich voran. Geschickt bauen die Autoren einen zweiten Handlungsstrang auf, in dem Michael Zamis und der zunächst mysteriöse Angreifer der Wiener Zamis-Sippe in den Mittelpunkt rücken und auch nochmals auf die Vergangenheit, das Verschwinden des Bernstein-Zimmers eingegangen wird.
Das hat unbestritten Potential, liest sich gut und macht neugierig darauf, wie es weitergeht.