Porterville – Staffel 2 (Folge 7-12) (Hörbuch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 29. Juni 2014 11:32
Ivar Leon Menger
Porterville – Staffel 2 (Folge 7-12)
Autoren: Hendrik Buchna, Anette Strohmeyer, Simon X. Rost u.a.
Sprecher: Jürgen Thomann, Martina Treger, Gordon Piedesack u.a.
Folgenreich, 2014, 2 mp3-CDs, ca. 645 Minuten, ca. 19,00 EUR
Von Christel Scheja
„Porterville“ von Ivar Leon Menger konnte bereits viele Leser überzeugen, auch wenn die Serie erst einmal nur als eBook erschien. Wer seine Texte lieber hört, kann die Geschichte der geheimnisvollen Stadt nun als Hörbuch mitverfolgen. Nun ist die zweite Staffel mit den Folgen 7-12 auf zwei mp3-CDs erschienen und spinnt die Ereignisse weiter.
Vor allem junge Menschen, die in Porterville aufgewachsen sind und nicht viel anderes als die Stadt kennen, fragen sich immer wieder, was jenseits der unsichtbaren Grenzen ist, was das „Draußen“ eigentlich wirklich darstellt: eine von Monstern verseuchte Wildnis … oder vielleicht doch mehr. Die Oberen der Stadt wissen besser Bescheid, denn sie haben Anteil an dem Geheimnis, das Porterville umgibt, die Macht, die ihnen dadurch verliehen wurde. Vor allem Männer wie Bürgermeister Sato sind nicht bereit, sie herzugeben und greifen immer wieder mit harter Hand durch.
Zentrum des Ganzen ist die sogenannte „Crenlynn“-Kammer. Eine Fehlfunktion sorgt dafür, dass ganz Porterville in das Jahr 1584 zurückversetzt wird und die Verantwortlichen zu Maßnahmen zwingt, die die strenge Herrschaft über die Menschen von Porterville erst bedingen. Neben Bürgermeister Sato, spielt aber auch seine Frau Elanor Dare-Sato ihr eigenes Spiel. Sie kam im Jahr 0048 von draußen in die Stadt und blieb dort, weil ihr eine Rückkehr verwehrt wurde...
Ein normales, ja beschauliches Leben führt Detective Hank Parker, bis er durch merkwürdige Ereignisse aus seinem Trott gerissen wird. Übernatürliche Erscheinungen in Porterville? Eine Unmöglichkeit, oder?
Und das sind nur einige der Episoden, die den Blick auf die Stadt Porterville erweitern, Fäden zusammenführen und Erklärungen für das geben, was in den ersten Folgen unbeantwortet blieb. Man versteht jetzt etwa, was es mit den seltsamen Aufzeichnungen aus dem 16. Jahrhundert auf sich hat, warum Menschen, die die Grenzen der Stadt überschreiten, nicht mehr zurückkommen und weshalb Bürgermeister Sato und seine Vorgänger so sehr bemüht sind, ihre Schäfchen beieinander zu halten.
Natürlich werden auch weitere Fragen aufgeworfen, um die Spannung weiter zu schüren. Welche Bedeutung haben die Experimente, die die NSA im Jahr 2029 in einem geheimen Labor durchführt? Sind sie für den seltsamen Zustand Portervilles verantwortlich? Und geschah dies freiwillig, gezwungenermaßen oder durch einen dummen Zufall?
Wieder werden die einzelnen Episoden aus der Sicht von unterschiedlichen Personen erzählt. Diesmal kommen aber mehr Männer und Frauen zu Wort, die bereits hinter die Kulissen geblickt haben und erlauben so den Zuhörern, endlich mehr Zusammenhänge zu verstehen und die Entwicklungen nachzuvollziehen.
Die Sprecher versuchen, ihren Figuren Leben zu geben, allerdings gelingt das nicht allen, vor allem die einzige Frau unter den Erzählern erweist sich als eher distanziert und scheint sich mit ihrer Rolle nicht so ganz wohlzufühlen, während alle anderen ihren Charakteren Leben einhauchen und wirklich Atmosphäre erzeugen.
Alles in allem geht das Konzept wieder auf, auch wenn man umso genauer zuhören muss und vor allem die vorhergehenden Folgen kennen sollte.
Auch die zweite Staffel bietet viel Mystery und Grusel, auch wenn das generelle Thema wohl eher der Science Fiction zuzuordnen ist. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch, macht diese Hinwendung zur Zukunft die Geschehnisse doch umso nachvollziehbarer und glaubwürdiger. Gerade weil man diesmal mehr von den Hintergründen erfährt, wird man umso mehr dazu verleitet, noch weiter in die Geheimnisse von Porterville einzutauchen.