Star Wars Sonderband 80 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 24. Juni 2014 10:03
Hayden Blackman, Alexander Freco, John Ostrander
Purge: Vaders Rachefeldzug
Star Wars Sonderband 80
(Star Wars: Purge TPB, 2013)
Aus dem Amerikanischen von Michael Nagula
Cover von Adam Huges
Zeichnungen von Jim Hall, Chris Scalf, Doug Wheatley, Marco Castiello u.a.
Panini, 2014, Paperback, 128 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-86201-821-5
Von Christel Scheja
Im neusten „Star Wars“-Sonderband präsentiert Panini wieder einmal Nachdrucke aus der regulären Heftserie, so dass man sich nicht wundern muss, wenn einem die ein oder andere Geschichte bekannt vorkommt. „Star Wars: Purge“ widmet sich wieder einmal den frühen Jahren des Imperiums und stellt Darth Vader in den Mittelpunkt der Abenteuer, denn der Band erzählt keine abgeschlossenen Geschichten sondern vier nur locker miteinander verbundene Episoden.
Es ist klar, dass die „Order 66“ nicht alle Jedi vernichten konnte. Auch wenn es das Imperium mit Gewalt und Härte geschafft hat, sich zu konsolidieren und zu festigen, der Funke der Hoffnung ist immer noch nicht erloschen. Und der Jäger der Überlebenden ist Darth Vader, getrieben von dem Verlangen, seinen Meister endlich zu finden und grausame Rache an ihm zu nehmen: Obi Wan Kenobi. Dies ist auch der Grund, warum ihn eine Gruppe von Jedi in die Falle locken kann. Doch Darth Vader wäre kein Sith, wenn er nicht noch ein As im Ärmel hätte und die Schwächen der Jedi für seine Zwecke ausnutzen würde. Aber der Vorfall erteilt ihm eine bittere Lektion.
Als Nächstes bekommt er es mit einer Jedi zu tun, die den Fall des Ordens und Anakin Skywalkers Verrat auf Coruscant selbst miterlebt hat und bereit dazu ist, alles zu verraten an was sie glaubte, wenn sie ihn nur selbst vernichten kann. Aber in der Stunde ihres Todes erlangt sie die Erleuchtung...
Andere wieder nehmen ihre Hinrichtung durch die Hand des Sith gelassen hin, so als würden sie genau wissen, dass auch die Herrschaft des Bösen ein Ende finden kann. Und schließlich bedarf es die Unterstützung einer gewitzten Offizierin, um einen Jedi auf einem Planeten zu finden, dessen Bevölkerung den Orden bisher verehrt hat...
Es liegt an der Kürze der Geschichten, dass die Abenteuer Darth Vaders sich rein auf die Action konzentrieren und nur wenig über seine Gegenspieler und deren verzweifelte Hoffnungen verraten. Gerade sie bleiben blass und sind auf wenige Charaktereigenschaften und Motive reduziert, auch wenn die Autoren das Beste aus den wenigen Seiten herausholen. Zudem liegt es an der Natur der Sache, dass die Jedi natürlich nicht erfolgreich sein können, sondern mal mehr, mal weniger schnell versagen.
Wirklich herausragend ist nur die letzte Geschichte; ein Zweiteiler, in dem Darth Vader nicht nur versagt, sondern auch von seinem Imperator und Meister gemaßregelt wird. Die interessanteste Figur ist der imperiale Offizier, der die Sache dann in die Hand nimmt – eine der wenigen Frauen, die es in der Hierarchie geschafft hat, in einen hohen Rang aufzusteigen und die Natur einfacher Wesen viel genauer kennt als der mächtige Sith Lord. Gerade diese Konstellation gibt der Geschichte die richtige Würze.
Ansonsten bietet der Band eher solide Action-Kost mit dynamisch gezeichneten Kämpfen zwischen Jedi und Sith.
Wer Darth Vader und das Imperium mag, kann ohne Abstriche zu „Star Wars: Purge“, den 80. Sonderband der „Star Wars“-Reihe, greifen, auch wenn er nicht viel mehr als Action und ein paar interessante Einblicke in die Struktur des noch jungen Empire genießen kann. Aber die vier Abenteuer des Sith Lord sind inhaltlich sehr ordentlich und gerade künstlerisch in guter Qualität umgesetzt worden.