Mark Brandis, Raumkadett 1: Aufbruch zu den Sternen (Hörspiel)

Mark Brandis, Raumkadett 1
Aufbruch zu den Sternen
Skript von Balthasar von Weymann unter Verwendung von Figuren und Kurzgeschichten von Nikolai von Michalewski
Regie & Produktion: Joachim-C. Redeker & Balthasar von Reymann
Sounddesign und Musik: Joachim-C. Redeker
Sprecher: Michael Lott, Daniel Claus, Thomas Nero Wolff, Horst Stark u.a.
Folgenreich, 2014, 1 CD, ca. 65 Minuten, ca. 9,99 EUR

Von Christel Scheja

Schon seit Jahren haben sich die Macher des Studios Interplanar unter dem Folgenreich-Label einen Namen durch die Umsetzung der knapp dreißig Mark-Brandis-Romane von Nikolai von Michalewski gemacht. Da sich dort die noch brauchbaren Vorlagen dem Ende zuneigen, ist man auf die Idee gekommen, jetzt die Jugendabenteuer des Helden zu erzählen. Der erste Teil von „Mark Brandis, Raumkadett“ ist nun unter dem Titel „Aufbruch zu den Sternen“ erschienen.

Gegen Ende des 21. Jahrhunderts kämpfen der westliche und der östliche Machtblock um die Vormachtstellung im All. Nachdem es China gelungen ist, den Mars zu besetzen, hat sich die westliche Welt der Venus zugewandt. Der erste Mann, der diesen unwirklichen Planeten betreten hat, ist Alexander Münster, Hauptmann der ESA, der somit auf der Abschlussliste des Ostens steht. Daher gelten besondere Sicherheitsbestimmungen an den Orten, an denen er sich aufhält, so auch, als Soldaten zwei Kinder aufgreifen, die unrechtmäßig in den Stützpunkt eingedrungen sind. Dabei fällt ihm vor allem der junge Mark Brandis ins Auge. Bedauerlich, dass der begabte 13jährige nun nicht mehr für das Ausbildungsprogramm der ESA in Frage kommt. Deshalb muss der Junge einen anderen Weg suchen, um sich seinen Traum zu erfüllen, ein Sternenfahrer zu werden. Dafür schleicht er sich nur ein Jahr später als blinder Passagier an Bord eines Frachters, mit Ziel Venus, nicht ahnend, dass dieses Abenteuer wegweisend für seine Zukunft wird, auch wenn es zunächst nicht danach aussieht.

Das Hörspiel basiert auf einer Kurzgeschichte des Erfinders von „Mark Brandis“, die Handlung wurde aber entsprechend angepasst, um möglichst viele Elemente auch noch weiter benutzen zu können. Als Bonus findet der Fan daher auch noch die Originalgeschichte und die Comic-Adaption der grundlegenden Erzählung und kann die Fassungen so gut miteinander vergleichen.

Den Machern gelingt es, den Geist der eigentlichen Serie einzufangen, auch der junge Mark hat schon ansatzweise die Qualitäten, die ihn später auszeichnen werden und weiß sehr genau, was er will, auch wenn er natürlich auch noch einiges an Fehlern macht. Die Geschichte ist spannend aufbereitet, und sorgt durch viele kleine Wendungen für Überraschungen, die man bei der eigentlich geradlinigen Handlung so nicht erwartet. Und man bleibt in vielem konsequent, anderes ist natürlich dem Fortkommen des Helden geschuldet.

Das Ambiente stimmt weiterhin: der Zusammenhalt der Crew, der Aberglaube, der unter Raumfahrern genau so zu grassieren scheint wie unter alten Seebären, und die sich latent anbahnende Bedrohung. Als Fan fühlt man sich in die Zeit zurückversetzt, in der man auch gerne auf ähnliche Weise ins All reisen wollte und genießt das lebhafte Spiel der Sprecher, die von den passenden Klängen untermalt werden.

Heraus kommt ein spannendes Science-Fiction-Abenteuer für jung und alt, das nicht nur das Ambiente der Mutterserie „Mark Brandis“ a.k.a. „Weltraumpiraten“ einfängt, sondern auch noch Lust auf weitere Abenteuer des pfiffigen jungen Helden macht.