Sherlock Holmes 13: Der Bund der Rotschöpfe, Arthur Conan Doyle (Hörspiel)

Sir Arthur Conan Doyle & Marc Gruppe
Sherlock Holmes 13
Der Bund der Rotschöpfe
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt, Regina Lemnitz, Guido Hoegel u.a.
Cover-Artwork von Ertugrul Edirne
Titania Medien, 2014, 1 CD, ca. 60 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-7857-4971-5

Von Christel Scheja

In der „Sherlock Holmes“- Reihe scheinen nun weitere Originalgeschichten von Doyle in Hörspiele umgesetzt zu werden. Diesmal ist die schon oft vertonte Geschichte um den „Bund der Rotschöpfe“ an der Reihe.

Eines Tages wendet sich Jabez Wilson an den Meisterdetektiv und seinen Freund, der jetzt wieder öfter zu Besuch kommt, um ein Auge auf seinen Freund und dessen Konsum von Kokain zu haben. Der Pfandleiher hat Mühe, mit seinem Laden über die Runden zu kommen und ist nicht nur froh darüber, dass sein Assistent für einen lachhaften Lohn arbeitet, sondern nun auch noch einen Tipp für ihn hat, um an mehr Geld zu kommen. Denn „Der Bund der Rotschöpfe“ sucht nach neuen Mitgliedern und ist auch noch bereit, dafür gutes Geld zu bezahlen. Da sagt Wilson nicht Nein und ist überglücklich, als er die Stellung bekommt. Weil die Bezahlung recht gut ist, macht er sich keine Gedanken über die Aufgaben, die er erfüllen soll. Doch von einem Tag auf den anderen hat sein guter Nebenverdienst ein Ende, denn der angeblich von einem reichen Amerikaner gegründete Verein löst sich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf. Das empört den Pfandleiher und er will erfahren, warum das passiert ist. Sherlock Holmes ist sichtlich amüsiert über seinen Klienten, nimmt den Auftrag aber an, ahnt er doch schon, dass hinter allem eine ganz andere Sache steckt...

„Der Bund der Rotschöpfe“ gehört allein schon durch die absurden Ideen zu den eher humorvollen Geschichten Doyles und das arbeitet das Hörspiel von Mark Gruppe auch sehr schön heraus. Mehr als die Hälfte der Handlung lädt zum Schmunzeln ein, wird doch die Absurdität der Situation genüsslich ausgewalzt, die Naivität und Geldgier des Klienten zu einem Fallstrick. Wer die Geschichte schon kennt, wird natürlich keine Überraschungen erleben und genau wissen, was dahinter steckt. Daher bleibt diesen Zuhörern nur, das lebendige Spiel der Sprecher und den durchweg vorhandenen Humor zu genießen.

Das Abenteuer selbst ist schnell gelöst – nicht ganz so ein Rätsel für den Meisterdetektiv wie andere, was auch dafür sorgt, dass mehr Zeit bleibt, sein neues Verhältnis zu Doktor Watson zu beleuchten und ihn mehr mit anderen Leuten interagieren zu lassen.

Alles in allem schafft diesmal vor allem die Musik die passende Atmosphäre, stimmt sie doch immer wieder auf den leichtfüßigen und eher humorvoll aufgebauten Fall ein und erinnert daran, dass sich nicht alle Fälle von Sherlock Holmes um Mord, Todschlag oder Verrat drehen, sondern auch um ganz andere Dinge

Damit wird „Der Bund der Rotschöpfe“ auf seine Weise zu einem kleinen, wenn auch eher amüsanten Highlight der „Sherlock Holmes“-Reihe, in der auch der Meisterdetektiv ab und zu einmal freundlichere und gelassenere Seiten zeigt, auch wenn er sich natürlich seinen Sarkasmus bewahrt.