Gruselkabinett 89: Heimgekehrt, Per McGraup (Hörspiel)

Per McGraup & Marc Gruppe (Script)
Heimgekehrt
Gruselkabinett 89
Sprecher: Stephanie Kellner, Benedict Weber, Ursula Sieg u.a.
Cover: Ertugrul Edirne
Titania Medien, 2014, 1 CD, ca. 56 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-7857-4966-5

Von Christel Scheja

Per McGraup, geboren 1947, ist wohl der einzige Autor in der „Gruselkabinett“-Reihe, der noch nicht verstorben ist. Mit „Hexenfluch“ (Folge 21) erschien schon einmal eine Geschichte von ihm als Hörspiel, mit „Heimgekehrt“ hat er aber jetzt die Abenteuer von Alwyne und Colin Hargreaves aus der Feder von Allan Upward weitergeführt, die wir in „Heimgesucht“ (GK 83) kennenlernen durften.

Julia und Sean Carmichael haben ihr ganzes Geld in ein altes Hotel auf dem Land gesteckt und hoffen nun, damit ihr Auskommen zu finden. Doch schon mit dem ersten Gast nimmt das Unheil seinen Lauf, geht dieser doch bereits in der Nacht stiften, weil er von Geistern verfolgt wird. Verzweiflung macht sich breit, als auch die Köchin bestätigen kann, dass es in den Mauern des alten Gebäudes spukt und die beiden jungen Leute selbst ein solches Erlebnis haben.

Durch eine Verwandte kommt dies der resoluten Tante Marilyn zu Ohren. Sie bittet Alwyne und Colin, sich das Haus einmal anzusehen. Und tatsächlich erweist sich schon bald, dass das Haus von dunklen Schatten erfüllt ist und ein schreckliches Geheimnis in seinen Mauern birgt. Vor allem Alwyne kommt sehr schnell mit den ruhelosen Seelen in Berührung, vor allem mit der der kleinen Pamela, die durch die Hände von Jack Farley ein grausames Schicksal erlitten zu haben scheint. Da dieser weder Respekt noch Skrupel vor Frauen zeigt, gerät auch das Medium bald in Lebensgefahr...

„Heimgekehrt“ ist eine klassische Gruselgeschichte, wie man sie aus vielen Filmen kennen dürfte, besitzt aber durch die lebendigen und liebenswerten Figuren ihren eigenen Reiz. Alwyne Hargreaves ist eine moderne junge Frau der Zwanziger Jahre, die sich von Traditionen und Regeln nichts mehr vorschreiben lässt und als gleichberechtigte Partnerin neben ihrem Mann Colin steht, ihm dank ihrer besonderen Kräfte manchmal sogar Anweisungen gibt. Das sorgt gelegentlich für humorvolle Momente, insgesamt ist die Geschichte aber eher spannend und gruselig, wird doch alles aufgefahren, was dazu gehört: Geister, ein düsteres Geheimnis und sogar die obligatorischen Leichen im Keller.

Zwar nimmt sich das Hörspiel anfangs viel Zeit, um das Szenario einzuführen, muss dafür aber später nicht mehr so viel erklären und kann die Hauptfiguren gleich gezielt agieren lassen.

Bei den Sprechern kann vor allem der des Bösewichtes überzeugen. Seine Stimme kennt man zwar vor allem als die von Bruce Willis, aber das hilft auch umso besser, sich ein Bild von Jack zu schaffen. Die Geschichte ist vielleicht nicht immer überraschend, aber spannend und actionreich aufbereitet, Musik und Soundeffekte unterstützen die Sprecher auch noch und schaffen so eine dichte Atmosphäre.

Damit gehört „Heimgekehrt“ zu den spannenderen Hörspielen der „Gruselkabinett“-Reihe und schafft es mit guten Sprechern und einer abwechslungsreichen Geschichte, eine kurzweilige Gruselmär zu erzählen, die absolut keine Längen aufweist.