Paul S. Kemp: Pakt des Blutes (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 03. Juni 2014 08:42
Paul S. Kemp
Pakt des Blutes
(The Hammer and the Blade)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Michael Neuhaus
Titelillustration von Dleoblack
Bastei Lübbe, 2014, Paperback mit Klappenbroschur, 396 Seiten, 12,00 EUR, ISBN 978-3-404-20754-1 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Sie sind die erfolgreichsten und erfahrensten Grabräuber ihrer Welt. Der flinke Nix und Egil mit seinem Streithammer haben sich als Diebe einen tadellosen Ruf erarbeitet, haben Mausoleen und bestens gesicherte Grabmäler geplündert und dabei Schätze ergattert, die es ihnen erlauben würden, bis ans Lebensende in Saus und Braus zu leben.
Nun wollen sie es ein wenig geruhsamer angehen lassen, erwerben eine heruntergekommene Kaschemme und müssen doch feststellen, dass ihr Renommee durchaus auch seine negativen Seiten hat. Ausgerechnet der Hexer des Stadtbürgermeisters, ein Mann aus einer der besten, einflussreichsten Familien, hat es auf sie und ihre Kenntnisse abgesehen.
Um den uralten Pakt seiner Familie mit den Dämonen der Hölle einzuhalten muss er einen seit Äonen gefangen gesetzten Dämon befreien. Das Werkzeug, das er für diese Aufgabe benötigt, ist wohl bewacht im Grab eines legendären Magiers versteckt. So versichert er sich, ob sie selbst es nun wollen oder nicht, der Unterstützung unserer beiden Hasardeure und macht sich auf, das gesuchte Artefakt bergen zu lassen; ein Vorhaben, das unsere beiden Glücksritter ein ums andere Mal an den Rand des Todes bringt…
Paul S. Kemp, der bislang vornehmlich durch seine „Star Wars“-Romane bekannt war, legt einen spannend zu lesenden Fantasy-Roman vor. Ein wenig erinnert dieser atmosphärisch an Vorbilder wie Michael Moorcock, Fritz Leiber oder Robert E. Howard, geht dann aber doch eigene Wege.
Man nehme zwei sympathisch gezeichnete Helden mit dem Herz auf dem rechten Fleck, dazu einen grausamen Magier, jede Menge dunkle Magie, Geheimnisse und Dämonen, dann Gräber voller Fallen und schon geht es im Galopp hinein ins Abenteuer. Dabei steht der Plot ganz im Zeichen der temporeich erzählten Geschehnisse.
Ohne dass wir wirklich viel von der Welt, in der der Autor seine Handlung angesiedelt hat, erfahren, oder die wenigen Personen sonderlich charakterisiert würden, konzentriert Kemp sich ganz darauf, uns den Weg seiner Protagonisten zu zeigen. Es erwarten sie degenerierte Nachkommen der ehemaligen Herrscher eines vor langer Zeit untergegangenen Reichs, geflügelte Jäger und perfide gesicherte Grabstätten.
Das liest sich sehr kurzweilig und birgt hohen Unterhaltungswert, ohne dass sich der Leser sonderlich anstrengen muss. Das Buch atmet ein wenig das Flair längst vergangener Fantasy-Tage, bietet packende Urlaubslektüre ohne Tiefgang und damit willkommene Ablenkung vom tristen Wetter.