Betz-Bachman-Syndrom: Der Ruf des Nachtmahrs (Hörbuch)

Betz-Bachman-Syndrom
Der Ruf des Nachtmahrs
2014, ca. 83 Minuten, 2 CDs im Digipack (auch digital erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Was passiert, wenn ein musikbegeisterter Autor des Phantastisch-Makaberen und ein begnadeter Gitarrist aufeinandertreffen? Nun, zunächst fachsimpeln sie über ihr jeweiliges Steckenpferd, dann wird nach Gemeinsamkeiten gesucht und dann, wenn die Chemie stimmt, beginnt eine Session.

So in etwa stelle ich mir das Aufeinandertreffen der beiden Namensgebenden Tobias Bachmann und Florian Betz vor.

In ihrer ersten Veröffentlichung verbinden die beiden kreativen Köpfe Elemente des Jazz mit Dark Wave und Avantgarde Motiven. Ergänzt und abgerundet wird dieser Klangteppich, der an einen Film-Noir-Soundtrack erinnert, dann wieder wuchtig und voller Energie mittels elektronischen Beats-Passagen. Hinzu gesellen sich lyrisch anmutenden Textpassagen, die den Leser in eine andere Welt entführen. Tragödien, die Einsamkeit und die Hoffnungslosigkeit – alles Themen, die man im Werk Bachmanns immer wieder findet – werden thematisiert und nehmen vor den Augen (und Ohren) des Hörers Gestalt an, doch auch die Hoffnung findet immer wieder musikalisch wie textlichen Eingang.

Das ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, zumal man das Werk nicht einfach im Hintergrund laufen lassen kann. Um die Aussage der Kombination aus Sprache und Klang zu erleben und zu erfahren, muss man sich Zeit nehmen, muss man sich auf das Gebotene konzentrieren und sich darauf einlassen. Dann aber erwartet den Rezipienten ein besonderes Erlebnis.