Supergirl 2: Eine neue Welt (Comic)

Michael Green, Mike Johnson
Supergirl 2
Eine neue Welt
(Supergirl 8-12+0, 2012)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
Titelillustration von Mahmut Asrar, Dave McCaig
Zeichnungen von Mahmut Asrar, George Pérez, Rob Wiacek u.a.
Panini, 2014, Paperback, 148 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-86201-902-1 (auch als Hardcover erhältlich, 29,00 EUR)

Von Irene Salzmann

Kara Zor-El überlebte den Untergang ihrer Heimatwelt Krypton und gelangte in einem Raumschiff auf die Erde. Da sie sich nicht verständlich machen kann, wird sie sogleich von den Agenten diverser Organisationen angegriffen, verteidigt dann aber doch die Erde vor den Weltenkillern. Erneut will man sie gefangennehmen, aber die irische Musikerin Siobhan Smythe kann wundersamerweise mit ihr sprechen und überredet sie zur Flucht.

Mit einem Mal hat Supergirl eine Freundin, die genauso allein ist wie sie selbst, ihr aber alles zeigen und erklären möchte, was sie wissen muss, um auf dieser fremden Welt unerkannt leben zu können. Die Hoffnung, die sich in Supergirl ausbreitet, wird jäh zerstört, als während eines Gigs die Zuhörer attackiert werden und das Hauptziel Siobhan ist. Diese verwandelt sich urplötzlich in ein Wesen, das mit seiner Stimme Macht ausübt.

Silver Banshee steht Black Banshee gegenüber, der seine Tochter zwingen will, sich mit ihm zusammen die Menschen Untertan zu machen. Siobhan hatte geglaubt, ihrem Schicksal durch die Flucht in die USA entkommen zu können, doch das war ein Trugschluss. Um Supergirl zu beschützen, schickt sie die Freundin fort, aber diese will den ersten Menschen, der sich ihrer annahm, nicht im Stich lassen – und wird von Black Banshee, der nach ihrer Kraft giert, absorbiert…

Im Wechsel erzählen die Autoren, was sich vor Jahren auf Krypton zugetragen hat und wie es für die Titelheldin seit ihrer Ankunft auf der Erde weitergeht. Erneut hat Superman einen kurzen Auftritt, denn seine Cousine erhofft sich von ihm einige Antworten, kann ihm aber nach wie vor nicht vertrauen und findet seine museumshafte Feste der Einsamkeit gruselig.

Viel lieber schließt sie sich Siobhan und deren Bruder an, aber trotz aller Bemühungen, sich unauffällig zu integrieren, stoßen die Häscher immer wieder auf ihre Spur, sodass Supergirl begreift, dass sie eine Gefahr für ihre Freunde darstellt. Wie ist es möglich, dass sie ständig entdeckt und angegriffen wird?

Es ist ausgerechnet jemand, mit dem sie schon einmal zu tun hatte (Band 1), der sich die Technologie ihres Raumschiffs zunutze macht und ihr damit durch sein Wissen um Einiges voraus ist. Das Paperback endet mit einem Cliffhanger, der ahnen lässt, dass Simon Tycho nichts Gutes im Schilde führt. Als Leser muss man dran bleiben, möchte man erfahren, was er plant und ob Supergirl mehr über die Zusammenhänge herausfindet.

Die Illustrationen sind comichaft und glatt und werden dank der Kolorierung lebendig und plastisch.

Mit Silver Banshee, die bereits in Band 1 kurz zu sehen war, taucht eine alte Feindin von Superman auf („Action Comics“ 595, 1987), die dann auch eine Gegenspielerin Supergirls wurde. Ihre Geschichte hat man genauso wie die von den anderen Helden und Schurken für „das neue DC-Universum“ umgeschrieben. Jetzt tritt sie als Freundin der Heroin auf, und man darf gespannt sein, ob sie als supporting characterbleiben wird und wie sie sich weiterentwickelt.

In der Summe ein packendes, ansehnlich gezeichnetes Abenteuer mit interessanten Charakteren, auf dessen Fortsetzung man ungeduldig wartet.