Heliosphere 2265 Band 3: Im Zentrum der Gewalten & Die Bürde des Captains, Andreas Suchanek (Buch)

Heliosphere 2265 Band 3
Im Zentrum der Gewalten & Die Bürde des Captains
Andreas Suchanek
Titelbild: Arndt Drechsler
Innenillustrationen: Anja Dreher
Greenlight Press, 2013, Taschenbuch, 240 Seiten, 9,90 EUR, ISBN 978-3-944652-16-0

Von Carsten Kuhr

Ex-Admiral und Neu-Präsident Björn Sjöberg hat sein Ziel erreicht. Sein geheimes Netz an Intriganten, Verrätern und loyalen Speichelleckern hat es geschafft, dass er sich mit Billigung der Menschheit zum allmächtigen Herrscher der Solaren Union aufgeschwungen hat. Den Sündenbock Michalew hat er längst getötet, seine politischen Gegner auf einen fernen Gefängnisplaneten exportiert, seine Macht gefestigt. An Bord eines jedes Schiffes der Space Navy hat er einen Vertrauten mit absoluten Machtbefugnissen positioniert, der einschreitet, wenn die Crew dem neuen Regime nicht treu ergeben handelt.

Die „Hyperion“ wird auf eine neue Mission entsandt. Am Rand des stillen Systems hat sich ein Strahlengürtel gebildet, in dessen Inneren die gestohlenen Fraktale vermutet werden. Schiffe mit normalem Antrieb havarieren, wie die vor Jahren verschollene „Prometheus“ beweist, nur die „Hyperion“ könnte den Wall überwinden. Im Inneren treffen Captain Jayden Cross und seine Crew nicht nur auf die aus den Fraktalen hergestellte Raumstation sondern auf eine alte Bekannte, eine Verräterin…

Die hohen Parliden, die Gerüchten zufolge aus organischer Nanomaterie bestehen, stehen im nächsten Roman im Mittelpunkt der Handlung. Die „Hyperion“ wird ausgesandt, das Heimatsystem der Parliden zu infiltrieren und dort eine rentalianische Fusionsbombe abzusetzen – Milliarden Opfer wären die Folge. Damit nicht genug, sollen auch noch die meisten Brückenoffiziere der „Hyperion“ von der Inner Security Police ausgeschaltet, soll heißen terminiert werden. Captain Cross trifft es als Ersten, danach ist seine IO an der Reihe. Währenddessen werden die politischen Gegner des neuen Regimes auf der radioaktiv verseuchten Welt Pearl im Alzir-Eystem kaserniert. Ein Entkommen aus der Gefangenenkolonie scheint unmöglich…

Wie jede regelmäßig erscheinende Romanserie unterliegt auch „Heliosphere 2265“ einer gewissen Gesetzmäßigkeit. In jedem Roman der Serie muss es einen Kulminationspunkt geben, jede Folge sollte mit einem Cliffhanger enden und eine Schlacht kommt auch nicht schlecht. Insoweit muss sich der Verfasser immer wieder neue dramatische Geschehnisse einfallen lassen, kann seine Personen nur langsam entwickeln. So kommt es auch vorliegend zu den üblichen Erscheinungen. Immer wieder entkommt die – überschaubare Anzahl – der Handlungsträger gefährlichsten Situationen, während ihre Antagonisten austauschbar und letztlich in ihrem Vorgehen stereotyp auftreten. Dass dies der Lesefreude und der Spannung keinen Abbruch tut, darf angemerkt werden, auch wenn erneut bekannte Vorbilder bei der Ausgestaltung der Handlung Pate standen. Schon Commander Cliff McLane von der legendären „Orion“ durfte eine nervende politische Aufpasserin auf seiner Brücke begrüßen, die Schlachten, der Strahlengürtel und die Gefängniskolonie kommen uns vom Erbe des Universums her bekannt vor.

Doch wie schon gesagt stört dies nicht wirklich. Die Handlung selbst läuft stringent und packend ab, eilt von Höhepunkt zu Höhepunkt und hält das Interesse an den Fortsetzungen wach. So braucht sich die Serie nicht vor den Konkurrenten verstecken, bietet sie dem Fan doch spannende Weltraumabenteuer und Military SF geeignetes Lesefutter.