Spider-Man 8 (Comic)

Dan Slott
Spider-Man 8
(The Superior Spider-Man 15: Run, Goblin, Run!, Part 1: The Tinkerer’s Apprentice + The Superior Spider-Man 16: Run, Goblin, Run!, Part 2, 2013)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Humberto Ramos
Zeichnungen von Humberto Ramos, Victor Olazaba, Edgar Delgado
Panini, 2014, Heft, 52 Seiten, 4,99 EUR

Von Irene Salzmann

Spider-Man alias Otto Octavius ist es gelungen, Shadowland, das Hauptquartier des Kingpins, zu zerstören, den Schurken in die Flucht zu schlagen und seine Handlanger der Polizei zu übergeben. Allein Hobgoblin, der von Kingpin zurückgelassen wurde, konnte entkommen. Allerding nimmt Spider-Man mit Hilfe seiner Spider-Bots die Spur des Flüchtigen auf und kann ihn nicht nur stellen, sondern sogar seine Identität der Öffentlichkeit preisgeben.

Jedoch wird er aus dem Gefängniswagen entführt und zu Green Goblin gebracht, der schon seit geraumer Weile die Feinde Spider-Mans um sich schart, um Rache zu üben, sobald die Zeit reif ist…

Als Avenger und von Bürgermeister J. Jonah Jameson unterstützter Verbrechensbekämpfer wird „der neue, bessere Spider-Man“ immer mehr zu einer Macht, die sich über das Gesetz stellt, Exekutive, Legislative und Judikative in sich vereint. Seltsamerweise lässt ihn jeder gewähren, obwohl er mit unglaublicher Brutalität und einer Privatarmee gegen große und kleine Schurken vorgeht, inzwischen sogar schon getötet hat.

Zwar keimt in so Manchem Misstrauen, doch niemand kommt auf die Idee, dass Otto Octavius Peter Parkers Körper übernommen hat. Allerdings beginnt MJ Watson, sich zu fragen, weshalb Spider-Man ihr nicht zu Hilfe eilte, als sie sich in großer Gefahr befand. Viel fehlt nicht mehr, dass sie die richtigen Schlüsse zieht. Auch Officer Carlie Cooper, die vorübergehend eine Beziehung zu Peter unterhielt, hat endlich angefangen, die vielen losen Fäden aufzunehmen und zu verknüpfen, unterstützt von Wraith alias Captain Yuri Watanabe.

Davon ahnt Spider-Man nichts, auch nichts von den Vorgängen im Untergrund und den Plänen des Green Goblins. Er setzt seine Verbrecherjagd fort, igelt sich im Raft ein, um neue Technologien zu entwickeln, die seinen Zwecken dienlich sind, und vernachlässigt darüber sein Leben als Peter Parker. Immer häufiger stößt er Angehörigen und Freunden, Kollegen und Professoren vor den Kopf. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er sich gänzlich isoliert und von niemandem mehr Hilfe zu erwarten hat. Man darf spekulieren, dass der Green Goblin dann zuschlagen wird.

Die spannenden Ereignisse werden zeichnerisch von Humberto Ramos umgesetzt, der sich eines kantigen, comichaften Stils bedient, der vermutlich nicht jedermanns Fall, aber akzeptabel ist.

Vor allem die dramatische Handlung macht „Spider-Man“ zu einer packenden Serie, der man gerne weiterhin folgt.