Superman Sonderband 25: Kryptonit (Comic)

Darwyn Cooke
Superman Sonderband 25
Kryptonit
(Superman Confidential 1–5 + 11: Kryptonite, Book 1–6, 2007/08)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
Titelillustration und Zeichnungen von Tim Sale und Dave Stewart
Panini, 2008, Paperback, 148 Seiten, 16,95 EUR

Von Irene Salzmann

Tony Gallo ist neu in Metropolis und verfügt binnen kürzester Zeit über eine Menge Einfluss. Das stinkt, findet Perry White vom ‚Daily Planet’ und setzt seine unbestechlichen Reporter Clark Kent, Lois Lane und Jimmy Olsen auf den Mann an. Tatsächlich gelingt es Lois, an Gallo heranzukommen. Nach einem Date ist sie davon überzeugt, dass der charmante Gastgeber nichts zu verbergen hat.

Superman gefällt die keimende Sympathie zwischen den beiden gar nicht, aber er hat ganz andere Sorgen: Plötzlich lassen seine Kräfte nach, und das machen sich die Schläger von Lex Luthor zunutze. Knapp und mit Jimmys Hilfe kann er entkommen. Was ist bloß passiert?
Schließlich arrangiert Lois ein Treffen zwischen Superman und Gallo, da Letzterer eine erstaunliche Geschichte zu erzählen hat, die Supermans Herkunft betrifft. Wieder taucht Luthor auf, um seinen ärgsten Widersacher zu töten – und tatsächlich stirbt jemand …

Im 25. „Superman Sonderband“ geht es zurück in die Anfangstage des Titelhelden, als Clark und Lois noch rivalisierende Kollegen waren, letztere Superman anhimmelte und nichts von seiner Geheimidentität wusste, und Jimmy Olsen als Jungsfotograf erste Erfahrungen sammelte.
Im hier vorliegenden Sechsteiler geht es weniger um Supergegner und Action, stattdessen lernt man einen Superman kennen, der sich ungewöhnlich menschlich zeigt – denn er muss sich der Furcht und Selbstzweifeln stellen. ‚Der Stählerne’, der sich unverwundbar glaubte, erkennt, dass auch er nicht frei von Urängsten ist und eine Achillesferse besitzt. Wieder einmal wissen andere davon, noch bevor er die richtigen Schlüsse zieht. Aber wer spielt falsch: Luthor oder Gallo? Nebenbei erfährt Superman mehr über seine Herkunft.
Zum Glück stehen ihm in Momenten, in dem er verwundbar und unsicher ist, seine Adoptiveltern und besten Freunde zur Seite. Sie geben ihm die Kraft, die neuen Erfahrungen zu verarbeiten und sich über die ungewohnte Menschlichkeit, die er an sich entdeckt, zu freuen, denn sie bringt ihn den Personen, die er über alles schätzt, näher.
Die vordergründige Story tritt über die Charakterstudie in den Hintergrund – und Supermans Reflexionen machen die Besonderheit der Miniserie aus. Schade nur, dass die zeichnerische Umsetzung sehr gewöhnungsbedürftig ist, denn die Protagonisten gleichen Karikaturen und sind oft grob Ton in Ton koloriert.
Von daher sollte man ein wenig in dem Band blättern, um sicher zu sein, ob man wirklich 16.95 EUR für knapp 150 Seiten ausgeben möchte, die nicht die gewohnte Action und keine idealistischen Illustrationen bieten.