Heliosphere 2265 Band 2: Enthüllungen & Das Gesicht des Verrats, Andreas Suchanek (Buch)

Heliosphere 2265 Band 2
Enthüllungen & Das Gesicht des Verrats
Andreas Suchanek
Titelbild: Arndt Drechsler
Innenillustrationen: Anja Dreher
Greenlight Press, 2013, Taschenbuch, 240 Seiten, 9,90 EUR, ISBN 978-3-981-561491-4

Von Carsten Kuhr

An Bord der“ Hyperion“, dem ersten Schiff der Solaren Union mit Interlink-Antrieb, überschlagen sich die Ereignisse. Eigentlich sollte Captain Cross bei der schwer bewaffneten Nova-Station nur das zweite Fraktal an die mit den Menschen verbündeten Rentalianer übergeben, doch dann empfangen die neuartigen Sensoren der „Hyperion“ Werte, die auf eine schleichende Invasion des Systems durch eine unbekannte Rasse schließen lassen. Es kommt zu einem vernichtenden Gefecht, bei dem der von Menschen kolonialisierte Planet in einen nuklearen Winter gebombt wird. Immer deutlicher wird dabei, dass an Bord der „Hyperion“ nach wie vor ein Verräter ist, der den unbekannten Aggressoren zuarbeitet.

Währenddessen überstürzen sich im heimatlichen Sol-System die Ereignisse. Admiral Juri Michaelew setzt seinen von langer Hand vorbereiteten Militärputsch in Gang; nicht ahnend, dass auch er nur eine Marionette eines Strippenziehers ist, der seinen Staatsstreich von langer Hand vorbereitet hat, und Michaelew als Bauernopfer und Schuldigen benutzt.

Währenddessen suchen Cross und sein Sicherheitsoffizier den Verräter an Bord der „Hyperion“ – und sie werden an unerwarteter Stell fündig…

„Sternenfaust“-Veteran Andreas Suchaneks Military-SF -Serie geht in die zweite Print-Runde. Die Romane, die in etwa Heftromanlänge haben, erscheinen monatlich als eBook, jeweils zwei werden dann zu einem Taschenbuch zusammengefasst und für die Freunde des haptischen Lesestoffes aufgelegt.

Inhaltlich orientiert sich die Reihe an erfolgreichen Vorbildern, ohne diese blind zu kopieren. Es gibt fremde, aggressive Rassen, die die Menschen bedrohen, intrigante, verräterische Militärs, die zum Putsch aufrufen, aufrechte, ehrbare Soldaten und eine Crew, die vor dem inneren Auge des Lesers immer deutliche Kontur annimmt.

Im Verlauf der Handlung der beiden inkludierten Romane nutzt der Autor die Gelegenheit, weitere Figuren näher zu beleuchten, uns ihre jeweilige Historie nahe zu bringen und so für weitere Vielfalt zu sorgen. Wie dies in einem Serien-Kosmos so üblich ist, werden immer neue Geheimnisse eingebaut, Handlungsstränge begonnen, ohne dass schon wirklich ersichtlich ist, was sich hinter den Mysterien verbirgt. Das weckt die Neugier des Lesers, wie es wohl weitergehen wird, bringt durch die Schlachten, denen die „Hyperion“ ausgesetzt ist, aber auch schon jede Menge Dramatik und Spannung ins Spiel. Noch bleiben die auftretenden Fremdrassen unbestimmt, wobei hier sicherlich noch Einiges auf uns zukommen wird.

Der Sucht-Charakter der fortlaufenden Handlung sowie die bislang sehr pünktliche und zuverlässige Herausgabe der monatlichen Texte sorgen dafür, dass der Leser den Abenteuer der „Hyperion“ gerne folgt und ein wenig vom Flair einer „Honor Harrington Made in Germany“ schnuppert.