Leon Traumgänger: erwachen 3 (Hörspiel)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 17. August 2009 01:00
Leon Traumgänger
erwachen 3
Skript: Dennis Ehrhardt
Regie: Marco Göllner
Mischung & Sounddesign: Marco Göllner & Moorland Music
Sprecher: Nicolas Artajo, Leonhard Mahlich, Claudia Urbschat-Mingues, Marco Göllner, Steffi Kirchberger, Jochen Schröder u.a.
Zaubermond, 2009, 1 CD, ca. 74 Minuten, ca. 9,95 EUR
Von Sandra Busch
Was, wenn deine Albträume eines Tages Wirklichkeit werden? Leons Jagd nach dem unheimlichen Serienmörder geht mit diesem Teil in die letzte Runde. Noch immer ist die Identität des Killers ungeklärt. Clochard, der seltsame Landstreicher aus dem Hofgarten, der Leon einen Hinweis auf die Nephilim – Nachkommen eines uralten Zauberer-Geschlechts, das einst auf Erden wandelte, ist tot. Ist der Mörder einer von ihnen? Und hat Leon, der selbst über paranormale Fähigkeiten verfügt, wirklich die Kraft, ihn zu besiegen?
Mit Teil 3 geht die Geschichte um Leon leider bereits in die letzte Runde. Auch hier erhält man wieder eine gute Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse, dann ist man aber auch schon wieder direkt in der Geschichte. Und die hat es in Teil 3 ganz besonders in sich. Hier fließen Aspekte aus den vorigen Teilen mit neuen Erkenntnissen und Rätseln zusammen und so wird die Story durchaus komplex. Dennoch kann man ihr sehr gut folgen, denn der Verlauf an sich ist absolut logisch und nachvollziehbar.
Bis zum Ende hin rätselt man mit Leon mit. Und auch wenn das Ende ziemlich plötzlich kommt und sehr schnell abgehandelt wird, so bietet es doch einige Überraschungen, die vorher nicht absehbar waren. Ich denke allerdings, dass das Ende im Buch schon ausführlich beschrieben ist, doch würde man sich da die ganzen beschreibenden Texte wegdenken und nur auf Taten und Dialoge beschränken, so fiele es sicher auch dort kürzer aus. Daraus kann man dem Hörspiel also keinen Vorwurf machen. Der Cliffhanger am Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen, worüber ich mich sehr freuen würde.
An den Sprechern gibt es weiterhin nichts auszusetzen. Christian – Leons Freund, jedenfalls in seinen Träumen –, gesprochen von Leonard Mahlich übernimmt in Teil 3 einen weit größeren Part als in den beiden vorigen Teilen. Er ist Leons Stimme der Vernunft, wenn es mal zu abgehoben wirkt, aber auch derjenige, der dem Hörspiel von der Sprache her den jugendlichen Touch verleiht. Beides bringt er überzeugend an den Hörer.
Auch Clochard ist in Teil 3 wieder mit den der Partie und für mich ist Jochen Schröder der Favorit unter den Sprechern. Wie er den Stadtstreicher spricht, das ist gleichermaßen geheimnisvoll und weise, wie auch bizarr. So macht er ihn zum schillerndsten Charakter des Hörspiels.
Musikalisch bleibt Teil 3 dem Stil der kleinen Serie treu und bietet weiterhin schleichende und so sehr wirkungsvolle Melodien, aber auch harte Rhythmen. Mit dieser Mischung unterstreicht sie gekonnt spannende Stellen, vermittelt dem Hörer das Tempo der Story und sorgt dafür, dass einem das Hörspiel beziehungsweise diese Geschichte so schnell nicht mehr aus dem Kopf geht.
Der dritte Teil der Mini-Serie hat von Layout her erneut einen neuen Anstrich bekommen, dieses Mal ganz in einem dunklen, aber dennoch kräftigen Grün gehalten. Mir gefällt es inzwischen immer mehr, dass die Unterschiede zwischen den drei Teilen sich lediglich auf die Hintergrundfarbe beschränken. So sieht man zwar auf Anhieb, dass es sich um verschiedene Teile handelt, aber durch das gleichbleibende Motiv ist ebenfalls sofort klar, dass diese drei Teile zusammengehören.
Fazit: Das Ende von Teil 3 macht mir Hoffnung auf eine Fortsetzung, denn die Leon-Traumgänger-Hörspiele sind für mich aktuell die beste Neu-Entdeckung auf dem Hörspiel-Sektor. Hier hat sich der Zaubermond einer tollen Geschichte angenommen und sie großartig als Hörspiel umgesetzt.