Star Trek Deep Space Nine 9.02: Entsetzliches Gleichmaß, Olivia Woods (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 15. Dezember 2013 15:51

Olivia Woods
Entsetzliches Gleichmaß
Star Trek Deep Space Nine 9.02
(Star Trek Deep Space Nine: Fearful Symmetry, 2008)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christian Humberg
Cross Cult, 2013, Taschenbuch, 320 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-86425-170-2 (auch als eBook erhältlich)
Von Petra Weddehage
Kira Nerys und Ro Laren wurden von Taran‘atar lebensgefährlich verletzt. Daraufhin nahm Commander Vaughn die Verfolgung des Jem‘Hadar auf. Bei seiner Jagd auf den Attentäter findet er Unglaubliches heraus.
Iliana Ghemor rettet ihm und seiner Tochter das Leben. Sie erzählt ihm, dass sie aus dem Spiegel-Universum stammt, dem auch die ominöse Intendantin Kira Nerys angehört. Sie erklärt Vaughn, dass die Iliana aus seinem Universum einst vom Obsidianischen Orden dazu auserkoren war, Kiras Platz einzunehmen. Doch die junge Frau wurde aufs Furchtbarste verraten. Der inzwischen verstorbene Gul Dukat hatte dabei seine Finger im Spiel. Durch seine Hand erfuhr sie unvorstellbare Grausamkeiten. Als gespaltene Persönlichkeit, die die Erinnerungen sowohl von Iliana Gehmor als auch Kira Nerys in sich trägt, ist sie entschlossen, den Platz des Propheten im Spiegeluniversum einzunehmen.
Olivia Woods zog im Alter von vierzehn Jahren zu Verwandten nach Amerika. Hier entdeckte sie ihre Liebe zu „Star Trek“. Heute lebt sie mit ihrer Familie in New York.
Der Autorin ist es gelungen, die Geschichte, die von David Mack begonnen wurde, grandios weiterzuerzählen. Dabei wendet sie einen Kniff an, der diese Geschichte zu einer besonderen Art der Erzählung werden lässt: Sie teilt den Band in zwei Hälften. Somit gibt es zwei Storys und erfreulicherweise zwei Cover. Eine Geschichte wird aus der Sicht von Iliana Ghemor erzählt. Die andere beschäftigt sich damit, wie der Bedrohung durch Nerys Doppelgängerin entgegengewirkt werden kann. Dabei ist es vor allem die tragische Geschichte Ilianas, die unter die Haut geht. Sie erleidet ein furchtbares Martyrium durch die Hände Gul Dukats. Letztendlich wird ihr klar, dass zwei Persönlichkeiten in ihr existieren, von denen eine von ihrem Mentor grausam verraten und im Stich gelassen wurde. Der Leser vermag sich gut in die Figur von Iliana/Nerys hineinzuversetzen.
Gul Dukat ist immer wieder dafür gut, wenn es darum geht, einen Cardassianer zu beschreiben, der absolut narzisstisch und böse agiert. Fans der Serien wissen, dass dieser eine Schwäche für Nerys Mutter hatte. Dass er aber auch für die Tochter so etwas wie Verlangen empfand, wurde sehr selten angedeutet. In dieser Geschichte schafft er es, seine Neigung voll auszuleben. Er quält Kiras Doppelgängerin bis aufs Äußerste. Der Autorin gelingt es trefflich, die boshafte, zerstörerische, gemeine Art des Charakters zu schildern und weiterzuentwickeln. Sie zeigt, was unter der Oberfläche des so beherrscht wirkenden Dukat lauert.
Fans des „Star Trek“-Universums bekommen eine besondere Geschichte geboten, die berührt und Verständnis für die selbstzerstörerisch agierende Iliana Ghemor weckt. Zudem entwickelt die Autorin die Charaktere weiter und bindet die verschiedenen Protagonisten sinnvoll in die laufende Handlung ein. So werden Leser die spannende Geschichte gerne weiterverfolgen.
Der Abschlussband der Trilogie mit dem Titel „Der Seelenschlüssel“ darf daher mit Spannung erwartet werden.