Nautilus 117 (Magazin)

Nautilus 117
Dezember 2013
Abenteuer Medien Verlag, 2013, Heft, 60 Seiten, 4,50 EUR (auch digital erhältlich)

Von Christel Scheja

Die letzte „Nautilus“ des Jahres widmet sich natürlich wieder den Blockbustern, die den Zuschauern die Adventszeit und das Weihnachtsfest versüßen sollen. In diesem Fall sind das der aktuelle Disney-Animationsfilm und der zweite Teil der „Hobbit“-Reihe.

Daher sind die beiden Schwerpunkte auch auf genau diese Filme ausgerichtet. In „Tolkien, Hobbits und Mittelerde“ erfahren die Leser nicht nur mehr über den zweiten Film mit dem Titel „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ in der Filmvorstellung und den entsprechenden Interviews, sondern auch einiges über J. R. R. Tolkiens Leben und die Punkte in seinem Leben, die ihn und sein Werk prägten, die irdisch-mythischen Wurzeln von Mittelerde anhand einiger Stichworte und nicht zuletzt, warum und wie das deutsche „Hobbit“-Hörspiel nun auch auf einer Vinyl-Platten-Sonderausgabe zu beziehen ist.

„Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ von Disney interpretiert Hans Christian Andersens „Die Schneekönigin“ auf sehr eigenwillige Weise, indem diesmal zwei Schwestern im Mittelpunkt stehen. Doch ist das wirklich die erste ungewöhnliche Umsetzung des klassischen Märchens in Film oder Buch? Tatsächlich gibt es noch mehr, und auch der Mythos zieht weitere Kreise als man denkt.

Wie immer werden dann auch noch weitere aktuelle Filme vorgestellt, es gibt Auszüge aus zwei Romanen, Buch- und DVD-Vorstellungen und nicht zuletzt einen Blick auf neue phantastische PC-Spiele.

Auch wenn die Qualität der Beiträge immer noch recht hoch ist und man sich bemüht, eine möglichst interessante Geschichte zusammenzustellen, so scheinen doch die Autoren zu fehlen, die mit ihren Artikeln intensiver in die Tiefe gehen und andere Blickwinkel oder Inhalte in den Vordergrund stellen, als man es gewohnt ist. Immerhin kommt die Kurzbiographie vom J. R. R. Tolkien nahe an dies heran, erfährt man doch einige interessante Dinge aus seinem Leben und mehr über ihre Auswirkung auf seine Geschichten, ohne gleich ein ganzes Buch in die Hand nehmen zu müssen. Aber leider beschränken sich gerade die Essays über die Schneekönigin und die mythischen Wurzeln von Mittelerde mehr oder weniger auf eine Aufzählung und bleiben zu sehr an der Oberfläche. Es bleibt daher zu hoffen, dass sich das auch einmal wieder ein wenig ändert.

Ansonsten ist die Mischung wie immer angemessen; neben den neuen Filmen werden auch die Bücher berücksichtigt, die aktuell erscheinen oder gerade erschienen sind, um dem interessieren Leser neues Futter zu bieten.

Die 117. Ausgabe der „Nautilus“ bietet wieder eine gute Mischung aus aktuellen Themen, die diesmal vor allem die Fantasy-Fans ansprechen dürfte, auch wenn die wirklich tiefgründigeren Artikel fehlen. Doch der Informationsgehalt ist immer noch groß, wenn man nicht intensiv im Internet recherchieren möchte.