Dorian Hunter 23: Tod eines Freundes (Hörspiel)

Marco Göllner nach einer Story von Ernst Vlcek
Dorian Hunter 23
Tod eines Freundes
Sprecher: Thomas Schmuckert, Hasso Zorn, Claudia Urbschat-Mingues u.a.
Musik: Moorland Music, Joachim Witt
Cover: Mark Freier
Folgenreich, 2013, 1 CD, ca. 77 Minutem, ca. 8,99 EUR

Von Christel Scheja

Zwar ist Esmeralda Geschichte, aber noch wird Dorian Hunter weiter von den Erinnerungen seines Lebens als Juan Garcia de Tabera gequält. Immerhin erhält er jetzt vollständige Gewissheit über die Ereignisse, die sein Dasein damals begleitet haben.

Juan konnte den Tod seiner geliebten Esmeralda nicht verhindern und muss damit leben, dass der fanatische Inquisitor Lucero weiter im Spanien des 16. Jahrhunderts wütet und alle ausschaltet, die ihm gefährlich werden könnten. Denn der Kirchenmann ist weit davon entfernt, ein Engel des Herrn zu sein, der nur Gutes tun will. Stattdessen gerät er wieder mit ihm aneinander, als er sich in eine teuflische Sekte einschleicht, und kann nicht verhindern, dass Lucero in einem grausigen Ritual einen Dämonendrilling ins Leben ruft.

Juan weiß, diesen zu besiegen kann nur mit einem Mittel gelingen – dem goldenen Drudenfuß, den sein eigener Mentor erschaffen hat, und der sich noch immer in dessen geheimem Labor befindet. Doch wenn er jetzt eingreift, könnte er sich verraten und damit alles verlieren.

Und auch fünfhundert Jahre später wirken diese Ereignisse immer noch nach, denn der Drilling hat überlebt und Dorian muss sich ihm nun selbst stellen, ohne genau zu wissen, wo sich die Waffe in der Gegenwart befindet.

Die Geschichte um Dorian Hunter und seine früheren Inkarnationen wird spannend weitergesponnen. Es deutete sich ja schon im letzten Abenteuer an, dass die Abenteuer von Juan Garcia de Tabera noch nicht zu Ende sein würden – und tatsächlich stürzt sich der junge Edelmann in Gefahren, die ihm letztendlich nicht gut bekommen, wie die plastisch in Szene gesetzten Folter-Szenen beweisen. Die Geschichte aus der Vergangenheit badet in Genre-typischen Klischees, ist dadurch aber nicht minder spannend, zumal einiges passiert, was man nicht erwartet. Actionreich geht es auch in der Gegenwart weiter – und die Geschehnisse werden von einem tragischen Zwischenfall überschattet, der wieder einmal beweist, dass die Hörspielserie nicht ohne Grund erst ab sechzehn Jahren empfohlen wird. Doch dies ist nicht der einzige Abschied, wie das Booklet verrät.

Heraus kommt eine dramatische Geschichte, die durch die gutgelaunten Sprecher und den passenden Klangteppich dramatisch und kurzweilig umgesetzt wird. Immerhin benötigt man diesmal nicht so viel Vorwissen, um in die Geschichte einzusteigen, so dass man auch als Nicht-Fan einen guten Eindruck von den Hörspielen bekommen kann.

Alles in allem lohnt sich auch die 23. Episode der „Dorian Hunter“-Hörspielserie, steht sie doch dem Zweiteiler um „Esmeralda“ in punkto Spannung und Grusel in nichts nach.