Doctor Who: Rad aus Eis, Stephen Baxter (Buch)

Stephen Baxter
Doctor Who: Rad aus Eis
(Doctor Who: The Wheel of Ice, 2012)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Claudia Kern
Cross Cult, 2013, Hardcover, 410 Seiten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-86425-195-5 (auch als eBook erhältlich)

Von Petra Weddehage

Der Doktor landet mit seinen Begleitern, die aus verschiedenen Epochen der Erde stammen, auf einer Minenkolonie. Ein Ring aus Eis und Metall bildet dessen Basis. Die Kolonie versorgt die Erde mit lebensnotwendigen Rohstoffen. Seit einiger Zeit gibt es jedoch zahlreiche Unfälle, die dazu führen, dass sich hartnäckige Gerüchte halten, dass an Bord des Rades seltsame Kreaturen laueren. Diebstähle und sabotierte Werkzeuge tun ihr Übriges, um die Gemüter zu erhitzen.

Der Doktor ist sogleich bereit, den Missständen auf den Grund zu gehen. Hilfe erhält er dabei von Phee, einer Jugendlichen, die auf dem „Rad aus Eis“ wohnt. Allerdings gerät er dadurch in den Verdacht, für die seltsamen Vorkommnisse verantwortlich zu sein. Die Intrigen, die gesponnen werden, scheinen sich um ein gewaltiges Geheimnis zu ranken. Dieses ist so enorm, dass es das Rad zerstören könnte – und alle, die darauf leben.

Die Serie „Doctor Who“ erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit, vor allem in Großbritannien. Der schräge Humor der Briten sowie ihre Eigenheiten und Skurrilität werden interessant übernommen und umgesetzt. Seit der Erstausstrahlung im Jahre 1963 genießt die Reihe großer Beliebtheit und hat Fans weltweit für sich eingenommen.

Der Doktor ist ein relativ unsterbliches Wesen, das sich alle paar Folgen eine neue Gestalt zulegt. So gibt es mittlerweile schon den zwölften männlichen Anwärter auf das Amt des TARDIS-Besitzers. Dieses Gefährt gleicht äußerlich einer britischen Telefonzelle. Sein Inneres ist ungleich größer, was mit Dimensionsblasen und derlei utopischen Techniken erklärt wird. Der Doktor erwählt sich immer wieder Begleiter. Meist sind es hübsche junge Frauen, die sich zu dem rastlosen Gesellen hingezogen fühlen. Aber auch männliche Passagiere dürfen an Bord der TARDIS ihren Dienst tun. Diese Helfer kommen aus den verschiedensten Epochen der Erdgeschichte und geben der Serie dadurch noch mehr Erzählpotential. Jene Begleiter trennen sich irgendwann vom Doktor, und neue Gefährten begleiten ihn auf seinen Abenteuern.

Stephen Baxter hat sich des Doktors angenommen und schreibt ihm ein gelungenes SF-Abenteuer auf den Leib. Er machte sich vor allem durch seine „Multiversum“-Trilogie sowie die autorisierte Fortsetzung von „Die Zeitmaschine“ von H. G. Wells einen Namen. Er darf sich mittlerweile rühmen, fast alle wichtigen SF-Auszeichnungen sein Eigen nennen zu können.

Die Figuren werden lebendig beschrieben und erfüllen ihre jeweiligen Rollen. Doctor Who und seine Begleiter geraten von einer misslichen Situation ins nächste gefährliche Unterfangen. Hilfe bekommen sie von den Teenagern der Station, die sich nicht in Schubladen stecken lassen möchten. Dazu kommt noch, dass Leser keine großen Kenntnisse über das „Doctor Who“-Universum besitzen müssen. Es gibt viele Erklärungen, die den Lauf der Story aber nicht abbremsen, sondern gezielt und sinnvoll gestreut werden.

„Doctor Who“- und SF-Fans, die abenteuerliche und skurrile Begebenheiten mögen und britischen Humor zu schätzen wissen, sind mit diesem Band bestens beraten. Wer mehr vom Doktor wissen will, sollte sich unter www.crosscult.de einloggen. Der Verlag bietet außer interessanten Informationen über den Doktor noch viele weitere Serienhits in Buchform. „Star Trek“, „Torchwood“ (Spin-off von „Doctor Who“) und „Castle“ – sie alle sind hier vertreten. Da können Liebhaber von interessanten Büchern noch so manches Juwel entdecken.