Wolverine/Deadpool 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 23. November 2013 10:26
Paul Cornell, Gerry Duggan, Brian Posehn
Wolverine/Deadpool 2
(Wolverine 2: Hunting Season, Part 2 + Deadpool 2: We Fought a Zoo, 2013)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz, Michael Strittmatter
Titelillustration von Alan Davis
Illustrationen von Alan Davis, Mark Farmer, Matt Hollingsworth u.a.
Panini, 2013, Heft, 52 Seiten, 4,99 EUR
Von Irene Salzmann
Wolverine musste den Vater eines kleinen Jungen töten, der plötzlich mit einer fremdartigen Waffe um sich schoss und zahlreiche Personen ermordete. Unerwartet nimmt das Kind das einem Desintegrator ähnliche Objekt an sich und setzt den Amoklauf fort. Als die Waffe erneut den Besitzer wechselt, taucht Nick Fury Jr. auf und macht die Sache zu einer SHIELD-Angelegenheit. Es kommt aber noch dicker: Uatu, ein Beobachter, erscheint, was nie ein gutes Zeichen ist.
Im Auftrag von SHIELD versucht Deadpool, einige untote Präsidenten der Vereinigten Staaten zurück in ihre Grüfte zu treiben, da ihr Ziel nicht länger lautet, Schaden vom Volk abzuwenden, sondern es im Gegenteil zu vernichten. Deadpool gibt sich, unterstützt durch den Geist von Benjamin Franklin, größte Mühe, aber wenn Magie im Spiel ist, braucht man einen Magier, um das Problem zu lösen. Ob Dr. Strange das Blatt wenden kann?
„Wolverine/Deadpool“ 2 knüpft mit beiden Episoden – zum einen die des Titelhelden, zum anderen die der „Deadpool“-Reihe – an die Ereignisse im vorherigen Band an. Während sich Wolverine bemüht, eine gefährliche Waffe zu bergen, wobei er es allein seinen Selbstheilungskräften zu verdanken hat, dass er nicht wie so viele Passanten getötet wird, jagt Deadpool gefährliche Zombie-Präsidenten, die einem anderen als ihm längst den Garaus gemacht hätten, würde der Anti-Held nicht ebenfalls über Selbstheilungskräfte verfügen.
Dieser Aspekt ermöglicht es den Autoren und Zeichnern, die beiden Figuren ordentlich leiden zu lassen und tüchtig zu splattern. Einige der Szenen sind schon recht heftig, beispielsweise wenn sich der Stoßzahn eines Elefanten durch Deadpools Bauch bohrt, so dass man den Titel zartbesaiteten Lesern nicht wirklich empfehlen kann. Wer jedoch schon früher „Wolverine“- und „Deadpool“-Comics gelesen hat, weiß, was ihn erwartet.
Anders als bei „Wolverine“, die die Geschehnisse ernsthaft schildert, kommt in der Zweitserie ein makaberer Humor zum Tragen. Deadpools Sprüche erinnern ein wenig an die von Spider-Man, sind aber bösartiger und seiner drastischen Aktionen angemessen. Auch finden sich regelmäßig Anspielungen auf oder Zitate aus bekannten Filmen und Büchern, diesmal wird sich unter anderem der „Ghostbusters“ bedient.
Die Zeichnungen sind sehr gefällig, insbesondere die von Alan Davis, den man in einem Atemzug mit beispielsweise Jim Lee, Marc Silvestri und dem leider zu früh verstorbenen Michael Turner nennen kann.
„Marvel Now!“ brachte vielen Serien einen Neustart, so dass es sich für das Publikum lohnt, bei seinen Lieblingsserien von Anfang an dabei zu sein. „Wolverine/Deadpool“ ist sehr schön gezeichnet, die Storys sind hart – so wie es sich die Fans wünschen.