Dirk van den Boom: Tentakelblut (Buch)

Dirk van den Boom
Tentakelblut
Titelillustration von Allan J. Stark
Atlantis, 2013, Paperback mit Klappenbroschur, 246 Seiten, 12,90 EUR, ISBN 978-3-86402-131-2 (auch als Hardcover (direkt beim Verlag) und als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Das menschliche Sternenreich ist gefallen. Inzwischen stehen die Menschen in ihrem Kampf gegen die Tentakelmonster auf Terra in den Schützengräben. Und sie verlieren. Langsam aber sicher kämpfen sich die Tentakel voran, die letzten Bastionen der Verteidiger fallen. Die Plätze auf dem einzigen Fluchtschiff sind begrenzt und vergeben. Währenddessen bereitet sich die Allianz in dem einzigen Sonnensystem, das vor den Tentakeln sicher ist, auf die Aufnahme der Menschen vor. Dabei wird deutlich, dass die genetische Konditionierung der Tentakel nachlässt. In nicht allzu ferner Zukunft könnten die Tentakel auch gegen das Sonnensystem ihrer Schöpfer vorgehen.

Umso bedeutsamer ist, dass die Tentakel eine Agentin ihrer einstigen Herren, einen wohlgestalteten Klon, gefangennehmen und untersuchen können. Wird es ihnen gelingen, aus ihrer DNA ein Mittel zur Überwindung der Konditionierung zu gewinnen, um den Kampf nach Jahrtausenden damit in das System ihrer Schöpfer zu tragen?

Im Allianz-System offenbart derweil ein Mensch bemerkenswerte psychische Kräfte, die kriegsentscheidend sein können...

Der Mittelband der zweite Tentakel-Trilogie liegt vor mir. Nachdem Dirk van den Boom in der ersten Trilogie die Bedrohung der Menschheit und ihrer Kolonien durch die Tentakel aufgebaut hat sowie uns von ersten Niederlagen aber auch mühsam erkämpften Triumphen erzählte, sieht die zweite Trilogie die Menschheit auf der Verliererstraße.

Im Auftaktband hat er uns seine beiden Haupterzähler vorgestellt, diese in Position gebracht, so dass er nun sowohl von der Heimatfront als auch aus dem Allianz-System berichten kann. In den wechselnden Kapiteln passiert aber zunächst noch nicht wirklich viel Neues. Slap erhält im Allianzsystem weitere Hinweise darauf, was die Tentakel sind, wo sie herkommen und warum sie überhaupt existieren, während Roby auf der Erde von den Kämpfen berichtet. Das lässt über weite Strecken insbesondere im ersten Teil des Buches ein wenig die packenden Kampfbeschreibungen vermissen, bietet sich hier als typischer Mittelband einer Trilogie an.

Man merkt dem Text an, dass der Autor hier die Grundlagen für die weiteren Geschehnisse legt, dass massive Info-Dumps in die Handlung integriert werden müssen. Spät geht es dann doch noch zur Sache. Es wird gekämpft, wie wir dies von van den Boom kennen, ohne dass wirklich kriegsentscheidende Schlachten geschlagen werden. Hier muss sich der Leser bis zum dritten Teil gedulden.