Star Wars Sonderband 76 (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 01. November 2013 16:09
John Ostrander & Jan Duursema
Dawn of the Jedi II: Der Gefangene von Bogan
Star Wars Sonderband 76
(Star Wars – Dawn of the Jedi: The Prisoner of Bogan 1-5, 2013)
Aus dem Amerikanischen von Michael Nagula
Titelillustration von Gonzalo Flores
Zeichnungen von Jan Duursema, Dan Parsons
Panini, 2013, Paperback, 124 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-86201-566-5
Von Christel Scheja
Die Serie „Dawn of the Jedi“ ist in der fernen Vergangenheit angesiedelt, lange bevor die Alte Republik ihren Anfang nahm. Gut 25.000 Jahre vor der Schlacht vor Yavin sind die machtsensitiven Wesen auf ein System beschränkt und haben nur wenig Kontakt nach außen. Zwar gibt es auch Konflikte auf den nahe zusammenliegenden Welten, aber das alles bereitet den Orden der Jedaii nicht wirklich auf das vor, was ihn noch erwarten könnte.
Auf der Welt Tython im Tiefkern werden die vielversprechendsten jungen Talente zu Jedaii ausgebildet. Sie lernen dort im Einklang mit der machterfüllten Welt zu leben und mit ihr zurecht zukommen, um auch im restlichen System für die Balance von Licht und Schatten, Gut und Böse zu sorgen, denn leider verfallen immer wieder Wesen der dunklen Seite und entfesseln die Macht von Tyrannen und Monstern.
Eines Tages strandet ein Schiff auf Tython. Drei junge Jedaii, die sich noch auf der Wanderschaft befinden, um die verschiedenen Ausprägungen der Macht kennenzulernen und ihren Platz im Orden zu finden, entdecken in den Trümmern des Wracks einen Überlebenden. Da die Meister die Gefahr spüren, die von ihm ausgeht, verbannen sie ihn kurzerhand auf den Mond Bogan. Dort soll Xesh den Rest seiner Tage verbringen. Doch der ehemalige „Machthund der Rakata“ findet keine Ruhe. Zusammen mit einem ebenfalls verbannten Jedaii, der aufgrund einer Vision wahnsinnig geworden zu sein scheint, wagt er die Flucht von Bogan. Auf Tython selbst beginnt Xesh zu erkennen, dass sein Schicksal größer sein könnte, als nur den Zwecken seiner Herren zu dienen... aber ist das wirklich alles? Denn er ist nicht der einzige Neuankömmling im System.
Nachdem der erste Sammelband dazu diente, die neue Epoche und ihre Hintergründe einzuführen, nimmt die Geschichte endlich Fahrt auf, denn es zeigt, sich, dass der Absturz des Schiffes vielleicht gar nicht so zufällig war, wie vermutet, und auch die Intrigen der Rakata viel weiter reichen, als es selbst Xesh vermutet.
Allerdings will die Handlung noch immer nicht so recht zünden, da weitere Handlungsstränge und Figuren eingeführt werden, die dafür sorgen, dass man leider auch etwas die Übersicht über die einzelnen Gruppen verliert. Denn die jungen Helden aus dem ersten Band spielen wie Xesh immer noch eine wichtige Rolle, allerdings bleiben sie nicht die einzigen, die einen längeren Auftritt haben. So wird die Geschichte insgesamt etwas auseinandergezogen und viel zu sehr in die Länge gedehnt, so dass trotz viel Action nicht wirklich Spannung aufkommen mag.
Leider bleiben auch die meisten Figuren, vor allem die Jedaii sehr blass, so dass man sie nur schwer auseinander halten kann und immer wieder ins Trudeln kommt, wenn die Gruppen aufeinander treffen. Einzig und allein die eher negativ besetzten Charaktere bekommen einen Hintergrund, der sie lebendig macht und von den anderen unterscheidet.
Alles in allem kann damit auch „Der Gefangene von Bogan“, der zweite Band der „Dawn of the Jedi“-Reihe und 76. „Star Wars“-Sonderband, noch nicht so ganz überzeugen, da hier versucht wird zu viele Personen und Handlungsstränge auf einmal einzubringen, gleichzeitig aber die Action sehr viel Raum einnimmt. Hier wäre weniger diesmal mehr gewesen.