Mark Brandis 26: Ikarus, Ikarus... (Hörspiel)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 30. Oktober 2013 09:10
Nikolai von Michalewsky (Buch) & Balthasar von Weymann (Skript)
Mark Brandis 26
Ikarus, Ikarus...
Sprecher: Thomas Nero Wolff, Michael Lott, Wolf Frass, Dorothea Hagena u.a.
Folgenreich, 2013, 1 CD, ca. 71 Minuten, ca. 9,99 EUR
Von Christel Scheja
26 Folgen begleiten die Hörer Mark Brandis und seine Freunde schon bei ihren Abenteurern im Sonnensystem. Seit einiger Zeit hat sich jedoch etwas im Leben des ehemaligen VEGA-Commanders verändert. Er ist nicht mehr im Auftrag anderer unterwegs, sondern nun Obmann einer unabhängigen Rettungsorganisation, die im All für alle da sein will -ungeachtet der Nationalität und anderer Hindernisse.
Allerdings steht die Gruppe noch auf ziemlich wackligen Füßen, und so ist Mark jeder Auftrag recht, auch wenn er zunächst nicht viel mit dem selbstgewählten Auftrag zu tun hat. So folgt er der Bitte von John Harris, sich doch einmal den Planetoiden Ikarus genauer anzusehen, der von der privaten Firma des verschrobenen Piet Gumboldt ausgebeutet und nun gerade in eine Umlaufbahn um den Mond verschoben wird – ein Unterfangen, das auch leicht schiefgehen könnte, wenn nur eine Berechnung schiefläuft.
Zunächst scheint jedoch alles in Ordnung zu sein, Mark kann sich alles ansehen und genauer studieren, der Firmenbesitzer selbst zeigt ihm das Herz seines Unternehmens. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, denn ausgerechnet der Mann, dem so viel Verantwortung in die Hand gelegt wurde, zeigt sein wahres Gesicht.
Er ist nicht unbedingt ein Unbekannter für Mark, wie dieser sehr schnell feststellen muss. Doch das soll nur eine der Überraschungen sein, die Brandis und seine Crew noch erwarten...
Das Hörspiel nutzt einen Trick, um die Spannung zu erhöhen. Man wird mitten in die Handlung geworfen und der Prolog bricht in dem Moment ab, in dem es dramatisch wird. Dann folgt erst einmal die Vorgeschichte, die erzählt, warum Mark Brandis eigentlich in diese Lage geraten ist und welchen Auftrag er wirklich verfolgt.
Zwar wird er recht schnell aus seiner Lage gerettet, aber damit ist das Abenteuer noch lange nicht zu Ende, erweist sich der Gegenspieler doch als guter alter Bekannter, gegen den Mark auch sehr persönliche Aversionen hat. Interessant sind die Entdeckungen der Crew, die erst gar nicht mit dem Problem um Ikarus zusammenzuhängen scheinen, dann aber doch auf ein viel größeres Geheimnis hinweisen. Das sorgt bis zum dramatischen Ende für große Spannung, so dass man gar nicht anders kann, als der Geschichte zu folgen, auch wenn sie gar nicht so viele Action-Szenen besitzt. Aber es sind gerade die stillen Momente, die hier die größte Wirkung erzielen.
Die Sprecher sind wieder in ausgesprochener Spiellaune und tauchen in ihre Rollen ein. Auch Toneffekte und Musik ergänzen den Soundteppich, so dass keine Wünsche offen bleiben.
Alles in allem kann sich auch die 26. Folge von „Mark Brandis“ sehen lassen, denn „Ikarus, Ikarus...“ vermischt all das miteinander, was ein gutes Science-Fiction-Abenteuer ausmacht: eine spannende Handlung mit vielen Intrigen und komische Geheimnisse, deren Brisanz noch nicht klar umrissen sind...