Demon Knights 1: Sieben gegen die Finsternis (Comic)

Demon Knights 1: Sieben gegen die Finsternis
(Demon Knights 1-7)
Autor: Paul Cornell
Zeichnungen: Diógens Neves
Übersetzung: Josef Rother
Panini, 2013, Paperback mit Klappenbroschur, 156 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-86201-726-3

Von Frank Drehmel

In „Demon Knights“, einem weiteren Titel des „The New 52“-Relaunchs, lässt Autor Cornell altbekannte DC-Charaktere – den Dämon Etrigan, Madame Xanadu, Shining Knight und Vandal Savage – Seite an Seite mit neuen – der Amazone Exoristos, dem Gelehrten Al Jabr sowie der Reiterin – in einem reinrassigen Sword & Sorcery-Abenteuer, das zeitlich vor rund 400 Jahren verortet ist und damit fernab des typischen Superhelden-Settings liegt, gegen finstere Mächte antreten.

In dem Dörfchen Kleinwinkel treffen die getrennt reisenden Helden zufällig just zu dem Zeitpunkt zusammen, als die Horde der Suchenden Königin kurz vor den Palisaden der winzigen Ortschaft auftaucht, denn Kleinwinkel liegt auf dem Pass, der zwischen den Eroberern und ihrem Ziel, der Hauptstadt Alba Sarum, steht. Als eine Vorhut des Heeres die Taverne aufmischen will, schlagen die Kämpferin Exoristos, der ewig hungrige Vandal Savage, Madame Xanadu, Etrigan und Sir Ystin alias Shining Knight die Eindringlinge zurück und beschließen, das Dorf vor der Horde zu schützen.

Es entbrennt ein Kampf, in dem die Magie und die Kampfkraft der Verteidiger zunächst selbst ein Aufgebot an Drachen zurückschlägt; allerdings muss Madame Xanadu einen hohen Preis für ihren Zauber zahlen. Zudem lässt der beständige, vehemente Ansturm des Heeres die Kräfte der Helden schwinden, sodass man sich entschließt, einen Boten nach Alba Sarum zu senden, der erstens die Stadt warnen und zweitens Hilfe anfordern soll. Unterdessen trachten die Suchende Königin und ihr Magier danach, mittels Visionen und Versprechungen einen Keil zwischen die Verteidiger zu treiben; und in der Tat wechselt einer der Sieben die Seite.

Daran, dass das Fundament der Cornell’schen Story Akira Kurosawas filmisches Meisterwerk „Die sieben Samurai“, welches von John Sturges kongenial im Western „Die glorreichen Sieben“ adaptiert wurde, bildet, besteht schon angesichts des Titels kaum Zweifel. Allerdings beschränken sich die Parallelen auf das Grundthema der sieben zufällig aufeinander treffenden, charakterlich sehr unterschiedlichen Recken, die ein kleines Dorf gegen eine marodierende Horde nur um „der Ehre Willen“ verteidigen.

Dabei funktioniert der Ansatz, den alten DC-Haudegen neue Charaktere an die Seite zu stellen, nur bedingt, denn insbesondere Exoristos sowie die Reiterin bleiben äußerst schwach; und selbst Madame Xanadu und Etrigan beziehungsweise sein menschlicher Wirt, Jason of Norwich alias Jason Blood, wirken – verglichen mit früheren oder parallelen Inkarnationen – geradezu handzahm. Die stärksten Figuren in diesem Reigen sind der Sarazene Al Jabr, der bedauerlicherweise zwar wenige, dafür aber umso einprägsamere Auftritte hat, sowie Sir Ystin, dessen Androgynie ein ums andere Mal Anlass zu augenzwinkernden Anspielungen auf sein Geschlecht gibt und dessen Berufung und Visionen eine zentrale Rolle innerhalb der Geschichte spielen. Ansonsten wartet die Story zwar kaum mit Überraschungen auf, ist aber nicht nur dynamisch und actionreich inszeniert, sondern bietet auch einen fiktional-authentischen Hintergrund selbst für jene Charaktere, die sich ansonsten mit Superschurken in einer modernen Welt herumärgern..

Das Artwork ist gutes amerikanisches Mainstream-Handwerk, zwar ohne den großen „Wow“-Effekt, dafür aber gefällig und leicht konsumierbar.

Fazit: Einige alte (und ein paar neue) DC-Helden in einem für sie ungewohnten Sword & Sorcery-Setting, das zwar wenig Überraschungen und Originalität bietet, das jedoch so gefällig und actionreich inszeniert ist, dass hinreichend Kurzweil garantiert.