Donald Duck 6 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 26. Oktober 2013 09:36
Carl Barks
Donald Duck 6
Aus dem Amerikanischen von Dr. Erika Fuchs
Ehapa, 2013, Hardcover, 172 Seiten, 24,99 EUR, ISBN 978-3-7704-3716-0
Von Irene Salzmann
Das sechste HC-Album aus der Reihe „Donald Duck“ wartet mit elf Geschichten auf, die eine Länge von 1 bis 28 Seiten haben, und in den meisten Fällen eine erfreulich lange und kurzweilige Story erzählen. Sie stammen aus den Jahren 1949 bis 1956. Eine deutsche Erstveröffentlichung ist nicht darunter, so dass ältere beziehungsweise treue Leser das eine oder andere schon kennen.
„Der zählende Papagei“ scheint das ideale Geschenk für den vergesslich werdenden Onkel Dagobert zu sein, denn der Vogel merkt sich die Geheimkombination des Geldspeichers. Dumm nur, dass er sie nicht nur seinem neuen Besitzer, sondern auch den Panzerknackern verrät.
Onkel Dagobert ist verschwunden. Donald und seine Neffen sowie Vetter Gustav brechen zur „Segelregatta in die Südsee“ auf, hoffend, den Vermissten zu finden und ein für alle Mal zu klären, wer der Lieblingsneffe des reichsten Erpels der Welt ist.
Im Urlaub lassen sich die Ducks auf ein „Gefährliches Spiel“ ein: Überall lauern Agenten, Gegenagenten, Gegengegenagenten…, denen das Handwerk gelegt werden muss.
Donalds Neffen sind enttäuscht, weil ihr Onkel keine wichtige und bekannte Persönlichkeit ist, sondern als „Der Schlangenbeschwörer“ Karriere machen will. Unbestreitbar verfügt er in diesem Beruf über großes Talent, was die Sache umso schlimmer macht.
„Im alten Kalifornien“ hatten die Menschen auch schon ihre Nöte und Freuden. Was die Ducks in der Vergangenheit erleben, ist spannend, lehrreich – und nur ein Traum…?
In einem von drei Titel losen Einseitern verblüffen die Neffen Donald durch einen unglaublich hohen Stromverbrauch, bewegen sie ihn, an ihrer Stelle den Ferienjob zu übernehmen, und Donald lernt die Tücken des Schnees kennen.
Donald zielt als „Der Hundefänger“ durch Entenhausen und macht sich durch seinen Ehrgeiz sehr schnell unbeliebt.
„Die Dokumente im Tropenwald“ sind Onkel Dagobert sehr wichtig, darum sollen Donald und die Neffen sie bergen. Zufällig bekommt Gustav Wind davon und begibt sich, nicht wissend, worum es geht, aber seinem Glück vertrauend, dass er den Schatz finden wird, ebenfalls auf die Suche.
Seine „Picknick-Erfindungen“ sind nützlich, aber letztlich doch eine Enttäuschung für Daniel Düsentrieb, da er sich den Ausflug in die Natur ganz anders vorgestellt hat.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Donald Duck, der bei seinen alltäglichen Dramen und den spannenden Abenteuern vor exotischer Kulisse meist von seinen Neffen begleitet wird, hin und wieder mit mehr oder minder großem Erfolg für Onkel Dagobert einen Auftrag erledigen muss, es dabei mit dem Angeber Gustav zu tun bekommt, doch nicht immer führt dessen großes Glück auch zum gewünschten Ergebnis – und auch die Panzerknacker sowie austauschbare Ganoven sind mit dabei, in „Gefährliches Spiel“ sogar in menschlicher Gestalt, was eher selten in Disney-Comics zu finden ist.
Allein die letzte Geschichte ist Daniel Düsentrieb gewidmet und zeigt, dass er sich mit seiner Genialität oft ein Bein stellt und weit über das Ziel hinausschießt. Wie Donald ist auch er eher ein Pechvogel.
Wie man es von Carl Barks gewohnt ist, sind die Geschichten humorig erzählt und je nach Genre packend oder zielen auf eine Pointe hin. Man kann durchaus auch eine zeichnerische Weiterentwicklung bemerken, denn in den älteren Geschichten („Segelregatta in die Südsee“) haben Donald, Gustav und die anderen längere Schnäbel, wirken ihre Bewegungen noch nicht so elegant und ausgereift wie in den späteren („Die Dokumente im Tropenwald“).
Schade, dass es keine einleitenden Worte zu den einzelnen Storys oder überhaupt einige Hintergrundinformationen gibt (wie beispielsweise in „Disneys Hall of Fame“) – aber das ist nur ein kleiner Schönheitsfehler, denn große und kleine Fans kommen durch die witzigen Geschichten ganz auf ihre Kosten, und die ansprechende Gestaltung sorgt dafür, dass man sich als Sammler das Album gern ins Regal stellt.