Falk – Ritter ohne Furcht und Tadel, Achim Mehnert (Buch)

Achim Mehnert
Falk – Ritter ohne Furcht und Tadel
Titelillustration von von Hansrudi Wäscher
VPH, 2013, Hardcover, 234 Seiten, 39,90 EUR, ISBN 978-3-86305-062-7

Von Carsten Kuhr

Nachdem man im Verlag Peter Hopf mit den Roman-Adaptionen der genialen Comics aus der Feder Hansrudi Wäschers dem Vernehmen nach eine Marktlücke entdeckt hat, lag es nahe, nach Tibor, Nick sowie Bob & Ben auch einer weiteren Schöpfung Wäschers eine eigene Reihe zu widmen.

Vom Februar 1960 bis April 1963 erschienen 164 „Falk“-Piccolos, denen ab April 1963 bis November 1967 119 Großbände folgten, die ab dem Band 86 neue Geschichten enthielten. Parallel dazu erschienen in der Lehning-Reihe „Bild Abenteuer im Lehning-Verlag“ weitere Einzelabenteuer, sowie1968 noch einmal eine Serie von 17 Piccolos. Die darin begonnene neue Geschichte wurde erst im Sommer 1988 im Auftrag von Norbert Hethke von Wäscher beendet. Im Hethke Verlag wurden die Abenteuer dann neu aufgelegt und mit neuen Geschichten fortgesetzt.

Achim Mehnert hat erneut die Aufgabe übertragen bekommen, die ersten 18 Piccolos in Buchform zu bringen.

Die Handlung ist bekannt. Falk wird von seinen Pflegeeltern als Baby im Wald in einem Korb aufgefunden. Nur ein Amulett beweist, dass er von fürstlichem Stand ist. Seit seinem fünften Lebensjahr wird er am Hof eines aufrechten Adeligen aufgezogen und im Umgang mit der Waffe – aber auch den höfischen Gebräuchen – unterrichtet. Auf der Flucht vor einem adeligen Despoten lernt er Ritter Arno von Eschenhof kennen und folgt diesem als dessen Knappe auf den Hof Gottfrieds. Hier deckt er eine Intrige auf und sammelt erste Meriten im Kampf gegen das Unrecht, wie er selbst es nennt…

Auf den Leser wartet also ein waschechtes Ritter-Abenteuer. Angesiedelt im Reich des 1190 im Heiligen Land verstorbenen Kaiser Friedrichs thematisieren Mehnert/Wäscher einmal mehr den Kampf eines charismatischen Helden gegen das Böse. Unterstützung findet unser blonder Recke dabei in seinem intelligenten Pferd Donner und einem machtvollen Schwert, das er aus dem Felsen zieht – Excalibur lässt grüßen.

Überraschenderweise liest sich der Auftaktband dabei erstaunlich holprig. Insbesondere die Dialoge wirken zu Beginn gestelzt und mindern, ganz Mehnert unüblich, den Lesefluss. Erst als wir unserem Helden dann in die handgreifliche Auseinandersetzung folgen, als es Schlachten zu schlagen, Gegner zu bezwingen und Unholde zu ergreifen gilt, findet der Autor zu alter Stärke zurück. Jetzt wird der Text, obwohl inhaltlich wenig überraschend, packend, folgt man interessiert mit, wie Falk zum Ritter geweiht und die Bösen ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Das lässt noch ein wenig die ganz große Faszination vermissen, zeigt aber schon die Richtung, in der die nächsten in Vorbereitung befindlichen Bände gehen werden.