Star Trek Typhon Pact 4: Zwietracht, Dayton Ward (Buch)

Star Trek Typhon Pact 4
Zwietracht
Dayton Ward
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Bernd Perplies
Titelbild von Martin Frei
(Star Trek Typhon Pact: Paths of Disharmony, 2011)
Cross Cult, 2013, Taschenbuch, 485 Seiten, 14,80 EUR, ISBN 978-3-86425-283-9 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Captain Picard und Beverly Crusher gehören zu den wenigen, die ausgerechnet in der Zeit der Borg-Krise zueinandergefunden und eine Familie gegründet haben. Auch wenn der kleine Rene ihre Aufmerksamkeit beansprucht, so können sie doch auch nicht ihre Arbeit vernachlässigen, wie der vierte Band von „Star Trek Typhon Pakt“ mit dem Titel „Zwietracht“ verrät.

Viele Welten leiden noch immer an den Folgen der Borg-Angriffe, sei es nun durch die Flüchtlinge, die ihre Heimat verloren haben und nun andernorts heimisch zu werden versuchen, weil ihre Bevölkerung zu großen Teilen ausgelöscht wurde oder ihre Infrastruktur schwer angeschlagen, um sie kampfunfähig zu machen. Andor gehörte zu letzteren. Die Welt hatte schon früher gehörig mit einer unseligen Bevölkerungsentwicklung zu kämpfen, durch den letzten Krieg sind die Probleme allerdings nur noch stärker geworden. Die Andorianer sind eine sterbende Rasse, weil die Geburtenzahlen aus verschiedenen Gründen zurückgehen. Zwar arbeiten Wissenschaftler daran, das zu ändern, aber sie erleiden immer wieder Rückschläge und müssen gegen den Widerstand aus der Bevölkerung ankämpfen. Denn es mehren sich die Stimmen derjenigen, die mit der Politik der Förderation unzufrieden sind, und dies auch offen in Demonstrationen und sogar terroristischen Aktionen zeigen. So merken Captain Picard und seine Crew, die gekommen sind, um die Andorianer beim Wiederaufbau mit Rat, Tat und Wissen zu unterstützen, schon bald, dass sie auf einem Pulverfass sitzen. Das jeden Moment hochgehen könnte, mit unvorhersehbaren Folgen und Entwicklungen.

„Zwietracht“ leitet eine interessante Entwicklung ein, war der Typhon-Pakt bisher doch ein Bund, dem nur Welten und Völker angehören, die der Förderation immer ablehnend und feindselig gegenüberstanden. Fans werden sich zudem daran erinnern, dass die Andorianern zu den Gründungsmitgliedern des friedlich gestimmten Planetenbundes gehörten. Das gibt dem Ende dieses Bandes eine besondere Brisanz.

Ansonsten bietet Dayton Ward Routine. Die „Enterprise“-Besatzung ist wieder einmal in humanitärer Mission unterwegs, sie beschäftigt sich damit, der Bevölkerung auf die Beine zu helfen und die Infrastruktur wieder aufzubauen. Selbst im biologisch-medizinischen Bereich versuchen sie, eine Lösung zu finden. Zudem erfährt man, wie sich einige Helden um Captain Picard weiterentwickelt haben und es werden überraschende Querverbindungen zu einer anderen Buchreihe geknüpft, die vor allem die Fans strahlen lassen.

Action gibt es nur wenig in der doch eher ruhig verlaufenden Geschichte, dafür nutzt der Autor die Seiten, um tief in die andorianische Seele einzutauchen und damit gut zu begründen, was am Ende geschieht. So gibt es letztendlich keine Längen, da es immer wieder interessante Entwicklungen und Entdeckungen gibt, die dafür sorgen, dass man am Ball bleibt.

„Zwietracht“ setzt ein wichtiges Zeichen in der Reihe, nimmt sich aber auch die Zeit, die logische Begründung für die Wendung zu liefern, die vermutlich niemand so erwartet hat. Das macht den Roman zu einem ganz besonderen Highlight der Saga, auch wenn letztendlich Abenteuer und Action eher im Hintergrund bleiben.