Stephen King: Joyland (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 14. August 2013 10:34

Stephen King
Joyland
(Joyland, 2013)
Übersetzer: Hannes Riffel
Heyne, 2013, Hardcover, 352 Seiten, 19,99 EUR, ISBN 978-3-453-26872-2
Von Olaf J. Menke
Zwischen „Der Anschlag“ und seinem demnächst erscheinenden Roman „Doctor Sleep“ (Fortsetzung von „The Shinning“) kam kürzlich der Roman „Joyland“ auf den Markt. In den USA erschien dieses Buch ganz bewusst nicht als Hardcover, sondern direkt als günstiges Taschenbuch in einem eher für Pulp- und Krimi-Stoffe bekannten Verlag. Auch auf die Veröffentlichung als eBook wurde ausnahmsweise ganze verzichtet. So gesehen ist das Ganze wieder eines von den Experimenten Stephen Kings, die in den letzten Jahrzehnten immer wieder für interessante Überraschungen sorgten.
Heyne hat das nicht so richtig verstanden, und hat den Roman im klotzigen Hardcover für viel Geld herausgebracht; immerhin auf die eBook-Fassung wurde verzichtet. Man mag auch nicht wirklich meckern, da der Verlag den Roman recht zügig auf den deutschen Markt brachte.
Die Geschichte spielt im Jahr 1973, der Junge Devin Jones ist Anfang 20 und heuert für einen Ferienjob im „Joyland“, einem Vergnügungspark im Städtchen Heaven’s Beach als Hilfskraft an. Dort gibt es eine Geisterbahn, in der scheinbar der Geist einer ermordeten Frau spukt, weiters lernt Jones während des Jobs interessante Menschen kennen. Dieser Sommer wird sein weiteres Leben entscheidend prägen...
Schön gemächlich breitet Stephen King den Vergnügungspark und dessen teils kuriose Mitarbeiter vor dem Leser aus und lässt die Charaktere ihre Geschichten erzählen. Zwischendurch wird es gelegentlich gruselig – aber nicht allzusehr. Nach der Lektüre hat man als Leser das Gefühl, man wäre dabei gewesen und würde den Vergnügungspark verlassen. Eine typische Stephen-King-Geschichte eben, allerdings deutlich kürzer als seine letzten Werke, die gerne an der 1000-Seiten-Grenze kratzten oder sie überschritten („Die Arena“, “Der Anschlag“).
Normalerweise hebe ich mir den neuesten Stephen-King-Roman immer für den Herbst auf, hier habe ich eine Ausnahme gemacht, die sich gelohnt hat – ein perfekter Roman für den Sommer ist in diesem Fall herausgekommen. Mindestens perfekte Urlaubslektüre.