Chattam, Maxime: Alterra – Die Gemeinschaft der Drei (Buch)

Maxime Chattam
Alterra – Die Gemeinschaft der Drei
(Autre Monde, L´Alliance des Trois, 2008)
Aus dem Französischen von Maximilian Stadler und Nadine Püschel
Pan, 2009, Hardcover, 390 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3Von Carsten Kuhr

Von Carsten Kuhr

Pan, so nennt Knaur seinen All-Age Ableger, in dem den Fan und Leser phantastische Romane aller Couleur erwarten. Den Auftakt macht ein Roman aus dem Land der Grande Nation. Erstaunlicherweise aber entführt uns der Autor nicht etwa nach Paris oder Nizza, nein, es geht einmal mehr an den Big Apple.

Wir begegnen drei Freunden. Das Rollenspiel hat sie zusammengeführt, und auch ein Blizzard, der New York heimsucht, kann sie eigentlich nicht schrecken. Gemeinsam haben sie gespielt, Geheimnisse ausgetauscht, sich über die nervigen Eltern beschwert und eine gute Zeit gehabt. Dass mitten im Blizzard der Strom ausfällt, ist noch lange nicht das Schlimmste. Die meisten Menschen verschwinden spurlos, nur deren Kleider bleiben übrig.
Matt und Tobias finden sich im menschenleeren Manhattan wieder. Verfolgt von seltsam riesigen Kreaturen, begleitet von einem ständig wachsenden und scheinbar intelligenten Hund, machen sie sich auf gen Süden. Hier, so Gerüchte, haben sich die Überlebenden in streng abgeschotteten Konklaven verschanzt. Auch unsere beiden kommen, nach einer Irrfahrt, in einer der Refugien an. Hier aber wartet Neid und Verrat auf unsere beiden Helden, denn ausgerechnet Matt wird von dem unbekannten Herren der Kreaturen verfolgt …

Zunächst hat es mich sehr überrascht, dass der französische Autor seine Handlung nicht etwa in Europa sondern an der Ostküste der USA angesiedelt hat. Man mag dies dem Kalkül zuschreiben, so eventuell in den lukrativen US-Markt eintreten zu können.
Sei’s drum, wie wurde der Stoff umgesetzt? Zunächst ist dem Autor zu attestieren, dass er durchaus packend zu erzählen weiß. Seine Gestalten sind glaubwürdig, entwickeln sich folgerichtig weiter, die Beschreibung seiner »Endzeitwelt« ist zwar nicht eben neu, aber oberflächlich betrachtet zumindest in sich stimmig.
Dass Chattam gar ein wenig zu viele Schauplätze aufmacht, dass er seinen Leser mit vielen, für meinen Geschmack mit zu vielen, Rätseln förmlich überfährt, steht auf einem anderen Blatt. Hinzu kommt, dass die vielen angerissenen Mysterien ihrer Auflösung in den nächsten Bänden harren. Am Ende des Buches, bleiben viele, wenn nicht alle Fragen offen, und der Rezipient ratlos und unbefriedigt zurück.
Stilistisch erstaunlich einfach gestrickt, stören Ungereimtheiten, insbesondere den Verräter betreffend, die innere Logik. Dass der Autor fast schon verzweifelt versucht einen Zusammenhang der Geschehnisse mit der Ausbeutung unseres blauen Planeten herzustellen wirkt leider auch nicht eben wirklich überzeugend.

Insoweit – leider – ein nicht ganz überzeugender Auftakt einer Buchreihe, die einen besseren Start verdient gehabt hätte.