Schwartz, Richard: Die Feuerinseln – Das Geheimnis von Askir 5 (Buch)

Richard Schwartz
Die Feuerinseln
Das Geheimnis von Askir 5
Titelillustration von Markus Gann
Piper, 2009, Taschenbuch, 542 Seiten, 9,95 EUR ISBN 978-3-492-26675-8

Von Carsten Kuhr

Havald und seine Schicksalsgefährten haben einen weiten Weg hinter sich gebracht. Das raue Gebirge haben sie ebenso überwunden wie die trockenen Ebenen der Wüste, sie sind mit Necromanten und Agenten im Auftrag des Herrschers von Thalak, Kolaron Malorbian, aneinandergeraten, doch ihre Mission, in Askir, der Hauptstadt des alten Reiches um Hilfe für die verschollene Kolonie Illian zu bitten, haben sie bislang zumindest noch nicht erfolgreich abschließen können.

Stattdessen sind sie auf dem Weg in die alte Herrscherstadt mit Piraten aneinandergeraten. Verfolgt von Wyvern im Auftrag des Necromanten von Thalak werden sie noch auf dem Fluss, der sie ans Meer bringen soll angegriffen und getrennt. Ausgerechnet Havald, der als Einziger der Gruppe nicht schwimmen kann, bleibt sich an ein Holzstück klammernd in den Fluten zurück.
Sosehr er sich auch innerlich gegen seine Rolle als göttlicher Held wehrt, das Schicksal gibt ihn nicht frei. Zwei Delphine schleppen ihn zu einem unbekannten Strand. Kaum den Fluten entkommen, muss er feststellen, dass er im wahrsten Sinne des Wortes vom Regen in die Traufe gekommen ist.
Den Flusspiraten glücklich entwischt hat es ihn auf den Hauptstützpunkt der Meerespiraten, der einst von der Flotte Askirs genutzten Feuerinsel, verschlagen. Doch nicht nur wilde Piraten warten auf dem befestigten Eiland mit seinem geschützten Hafen auf unseren Kämpen, hier trifft er auf die schwarzen Schiffe des Necromantenkaisers und dessen Abgesandte. Dass seine Liebste, die Botschafterin Illians, von den Invasionstruppen gefangengenommen und mittels dunkler Magie gefügig gemacht wird reizt unseren Kämpen nur. Unterstützt von der Flotte Askirs, dem sprichwörtlichen Glück Havalds und einiger unerwarteter Helfer macht er sich daran, die dunklen Pläne des thalakianischen Herrschers einmal mehr zu durchkreuzen …

Seit Richard Schwartz mit seinem ersten »Askir«-Roman bei Piper debütierte, bieten seine Romane beste Fantasy-Abenteuer-Unterhaltung Made in Germany. Entkleidet man die Werke ihrer Verpackung, so erwartet den Leser eigentlich recht gewohnte Kost.
Eine Gruppe Helden zieht mit göttlicher Unterstützung und magischen Waffen ausgestattet aus, das Böse, das ihre Welt bedroht zu bekämpfen. Die Heldentruppe umfasst denn auch eine Schar der beliebten Rollenspiel-Charaktere. Der wilde Nordmann-Verschnitt, eine Dunkel-Elfin, ein wehrhafter Priester, eine Zauberin und ein Held, dazu gesellen sich edle Diebe, findige Piraten und aufrechte Söldner.
An den Zutaten kann es also nicht liegen, dass Schwartz bezüglich der Abenteuer-Fantasy in einer eigenen Liga spielt.
Auch der Ich-Erzähler, Havald, so sympathisch der Recke und Götterdiener wider Willen auch ist, vermag allein nicht für den Erfolg der Bücher geradestehen.
Nein, es ist vielmehr die Gabe des Autors, seine Geschichte atmosphärisch unheimlich dicht zu weben, seine Leser in die Handlung einzufangen, und sie nicht mehr aus seinen Klauen zu lassen, die die Leser förmlich an die Seiten bannt. Mit einer seltenen Intensität weiß er seine Geschichte zu erzählen, nimmt er uns mit hinein in eine Reise ins farbenprächtige Abenteuer de luxe.