Star Trek Typhon Pact 2: Feuer, Michael A. Martin (Buch)

Star Trek Typhon Pact 2
Feuer
Michael A. Martin
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Sabine Elbers und Andrea Bottlinger
Titelbild von Martin Frei
(Star Trek Typhon Pact: Seize the Fire, 2010)
Cross Cult, 2013, Taschenbuch, 486 Seiten, 14,80 EUR, ISBN 978-3-86425-281-5 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Im „Star Trek“-Universum der alten Zeitlinie ist eine neue Ära angebrochen. Nun, wo die Borg keine Gefahr mehr darstellen, beschäftigen sich die Machtblöcke des Alpha-Quadranten wieder mehr miteinander. Während Klingonen, Romulaner und Cardassianer durch die letzten Auseinandersetzungen mit Borg und Dominion an Boden verloren haben, ist der Typhon-Pakt entstanden, eine Koalition der Völker mit denen vor allem die Förderation immer wieder aneinander geraten ist.

Nach dem Buch „Nullsummenspiel“, das sich intensiv mit den Breen beschäftigte, führt „Feuer“ nun in die Hegemonie der Gorn im angrenzenden Beta-Quadranten.

Nachdem die Borg endlich keine Gefahr mehr sind, nimmt die „U.S.S. Titan“ unter dem Befehl von Captain Riker seine Forschungsmission auf. Bei dem Rückflug in den Beta-Quadranten streifen sie auch den Machtbereich der Gorn und entdecken einige interessante Planeten. Ganz offensichtlich sind sie künstlich zu Welten gemacht worden, auf denen sauerstoffatmendes Leben möglich ist. Doch wer und was hat dafür gesorgt? Etwa ein Artefakt, das unselige Ähnlichkeiten mit der „Genesis“-Waffe hatte, die die Förderation vor gut hundert Jahren in Atem hielt? Als sie der Spur nachgehen, entdecken sie nicht nur die Maschine – das Überbleibsel einer uralten und vermutlich längst vergangenen Zivilisation, –, sondern auch Schiffe der Gorn. Diese haben die Absicht, mit dem Artefakt, das gleichzeitig zerstören und schaffen kann, den von intelligentem Leben bevölkerten Planeten Hranrar in eine Brutwelt für die Nachkommen ihrer Kriegerkaste umzuformen. Um ihre Spezies zu erhalten, nehmen sie den Genozid an einer anderen in Kauf. Können Riker und seine Crew das wirklich zulassen?

Es scheint, als würden die ersten Bände dafür dienen, dass nicht nur die Förderation, sondern auch die Leser die einige der wichtigeren Mitgliederspezies des Typhon-Paktes kennenlernen dürfen, inklusive der Schwächen, an denen später Strategien ansetzen können. Denn es zeigt sich, dass man genau so wie bei den Breen auch bei den Gorn nicht alle Angehörigen des Volkes über einen Kamm scheren sollte, und es durchaus Personen gibt, die bereit sind, mit den „Säugetieren“ oder „Menschen“ zusammenzuarbeiten. So wirkt der Konflikt um das geheimnisvolle Artefakt eigentlich mehr wie ein Aufhänger, lernt man doch so mehr über die gesellschaftliche Struktur und die Philosophie der Gorn, lernt unterschiedliche Kasten und Spezies kennen.

Der Autor lässt es sich wieder nicht nehmen, Inhalte von Serienfolgen, Andeutungen aus Comics und Romanen einzufügen und so bereits vorhandenes Material miteinander zu verknüpfen. Aber auch die Besatzung der „Titan“ kommt reichlich zum Zug. Fans der Romanserie können sich auf ein Wiedersehen mit bekannten Besatzungsmitgliedern freuen. Aber auch wer diese Bücher nicht kennen sollte, wird alles verstehen. Die Geschichte konzentriert sich vor allem auf Figuren, die man auch aus den Fernsehserien kennt, wie Riker, Troi und Tuvok, so dass man nichts vermisst.

Die Handlung ist auf mehreren Ebenen spannend aufgebaut und schlägt gekonnt in den Bann, da man auch die Protagonisten bei den Gorn schätzen lernt. Am Ende gibt es eine für „Star Trek“ sehr typische Lösung, die aber gut zur Atmosphäre des Buches passt.

Alles in allem lässt sich auch „Feuer“, der zweite Roman der „Star Trek Typhon Pact“-Serie sehr gut lesen, vereint den Geist Gene Roddenberrys mit einer abenteuerlichen und dramatischen Handlung, die man auch aus den Fernsehserien kennt. Und obwohl Fans sich über die vielen Querverweise freuen können, so bietet das Buch auch für Neueinsteiger gute Unterhaltung.